Bochum. . Wo Luxuslärm als Headliner spielen, sind Beat! Beat! Beat! die Newcomer. Sie alle haben Bochum Total gerockt. Und 350 000 Besucher feiern mit. Die Polizei zieht am Freitag eine positive Bilanz.

Als erste Band bei einem Festival aufzuspielen, ist immer schwierig. Die Nachwuchsband Beat! Beat! Beat! hat diese Aufgabe bei Bochum Total hervorragend geleistet. Mit „Fireworks“ starten sie am Freitag bei Bochum Total das erste Feuerwerk auf der EinsLive-Bühne.

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Die vier Jungs aus Viersen haben sich ihre Festival-tauglichen kurzen Hosen angezogen. Dazu T-Shirts, Hemden oder Feinripp, fertig. Das reicht auch, um die rund 300 Leute zufrieden zu stellen, die sich auf der Kreuzung Viktoriastraße/ Südring versammelt hatten. Zu „Stars“ oder „We are waves“ kreischen die Mädels, ihre Hände zur Sonne. Sogar die ersten „Crowd-Surfer“ sind unterwegs und lassen sich auf eben diesen Händen tragen.

Auch wenn Beat! Beat! Beat! schon ordentlich rocken wie die Großen - ihre Hits sind auch schon aus dem Radio bekannt -, merkt man ihren Newcomer-Status zum Schluss. „Wenn ihr Merchandise von uns wollt“, ruft Sänger Joshua, „wir laufen auch gleich noch durch die Menge. Dann könnt ihr was bei uns kaufen.“

Seit 25 Jahren im Einsatz

Die Polizei war am frühen Freitagabend mit dem Verlauf des Festivals äußerst zufrieden. „Die Stimmung ist gut, die Leute sind ruhig“, zieht Polizeihauptkommissar Ulrich Asmus eine Zwischenbilanz. „Besonders das Glasflaschenverbot zeigt Wirkung und wird von den Besuchern gut angenommen“, beobachtet er. „In den Jahren zuvor hatten wir Probleme mit Schnittverletzungen, weil sehr viele Scherben auf dem Boden lagen.“ Nur in Einzelfällen hätten die Beamten Besucher mit Glasflaschen auf dem Gelände gesehen. „Die haben in der Regel einfach nichts von dem Verbot mitbekommen und sind sehr einsichtig“, erklärt Asmus. Die Einzigen, die in diesem Jahr von der Neuregelung nicht begeistert sein dürften, sind wohl die Pfandflaschensammler.

Der Hauptkommissar ist seit Jahren bei Bochum Total im Einsatz – und war auch bei der Premiere vor 25 Jahren mit dabei. „Damals war das Gelände noch kleiner, und es waren viel weniger Besucher da“, erinnert er sich. „Die Bands sind ruhiger geworden. Und das merkt man dann auch an den Fans.“ Für die Polizei in Bochum ist das Festival ein Großeinsatz – für viele Beamten aber auch eine willkommene Abwechslung. „Das ist ja auch ein schöner Termin. Da melden sich viele Kollegen freiwillig.

Luxuslärm als Headliner

Zur Hauptzeit (20.45 Uhr) stehen dann Luxuslärm auf der Bühne. Spätestens da ist der Platz komplett voll. 350 000 Besucher sind mittlerweile auf dem Gelände. Kaum ein Durchkommen für die Festival-Besucher. Aber es will ja auch kaum einer weg. "Für uns ist es etwas ganz Besonderes, hier zu spielen", sagt Sängerin Janine. Luxuslärm ist mittlerweile zum dritten Mal auf dem Bochumer Festival. "Ich kann mich noch daran erinnern, wie wir ganz klein auf der WAZ-Bühne angefangen haben. Das ist großartig, jetzt Headliner zu sein."

Einen sportlichen Abschluss bildet dann Urbanatix. Streetart und World Artistic vor der zum Pressezentrum umfunktionierten Marienkirche. Beeindruckend springen die Urbanatix-Jungs mit BMX-Rädern über Rampen, machen Stunts in der Halfpipe. Davor tanzen weitere zu klassischer, aber natürlich auch zu R'n'B-Musik - auf nacktem Asphalt. Ein beeindruckender Abschluss.