Düsseldorf. Der Festival-Chef Bernd Breiter erklärt, was die Gäste des World Club Dome in der Arena Düsseldorf erwartet und verrät spektakuläre Zukunfts-Pläne.
Am Freitag startet mit der Winter-Ausgabe des World Club Dome im Düsseldorfer Stadion die Festival-Saison in NRW. Bis Sonntag werden täglich 30.000 Besucher erwartet. Zum Line up im „größten Club der Welt“ gehören zahlreiche Stars der DJ-Szene wie Martin Garrix, Steve Aoki, Dimitri Vegas & Like Mike, Robin Schulz aber auch HipHop-Größen wie Sido, Ice-T und Bausa. Im Interview gewährt BigCityBeats-CEO Bernd Breiter einen exklusiven Einblick in die Pläne für das Festival-Wochenende. Der Party-Visionär, der bereits Events im Zug, Schiff und Flugzeug veranstaltete und sogar einen Astronauten auf der ISS-Raumstation ein DJ-Set spielen ließ, verrät zudem spektakuläre Pläne für künftige Events.
Die Premiere der Winter Edition des World Club Dome im Düsseldorfer Stadion im November 2018 war ein Erfolg – auch wenn nicht alles komplett rund gelaufen ist. Deine Frau Carina macht für Euch direkt nach jedem Event eine To-Do-Liste mit Dingen, die man noch verbessern könnte. Was stand denn ganz oben auf der Liste?
Bernd Breiter: Wir haben für die zweite Auflage ganz viel verändert – speziell was die Optik und die Atmosphäre betrifft. So wollen wir bei den Bühnen der kleinen Clubs im Rundlauf der Arena neue Maßstäbe setzen. Was die Mainstage betrifft, wollen wir noch mehr das Club-Feeling kreieren. So ziehen sich die Lichtsysteme durch die komplette Arena und wir haben die Decke umfunktioniert. Dort gibt es zum Beispiel bewegliche Elemente wie bis zu acht Meter lange, beleuchtete Eiszapfen, die wir über den Köpfen der Gäste rauf- und runterfahren können. Auch wenn das Stadion so unglaublich groß ist, wollen wir es etwas kuschelig gestalten und so aus der Besucher-Perspektive ein 360-Grad-Club-Feeling erzeugen.
World Club Dome in Düsseldorf ändert Bezahlsystem
Worauf können sich die Besucher des WCD noch freuen?
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Breiter: Das Line up ist stark gewachsen. Wir haben für die Club Circles unglaublich tolle Künstler gebucht – vor allem was die Hardstyle-Acts betrifft.
Bei der Premiere gab es zwei Bezahlsysteme – fürs Essen Cash und für Getränke über eine aufladbare Karte. Das haben nicht nur die Besucher, sondern auch ihr als Organisatoren bemängelt. Wie sieht es diesmal aus?
Breiter: Ich habe gerade erst erfahren, dass wir es hinbekommen und eine Einigung mit dem Caterer erzielt haben. Es geht jetzt alles über ein Bezahlsystem. Das freut mich unheimlich!
Traum vom Winterdorf in Düsseldorf bleibt unerfüllt
Im Raum stand auch diesmal wieder die Idee eines Winterdorfes vor der Arena…
Breiter: Wir wollen das unbedingt, aber es hat leider wieder nicht geklappt. Die Behörden können die daraus resultierende Lautstärke noch nicht einschätzen. Mein Traum ist aber nach wie vor ein Winterdorf mit einer beheizten Camping-Area zu gestalten. Vielleicht im nächsten Jahr…
Wie viele Besucher werden beim World Club Dome 2020 in Düsseldorf erwartet?
Breiter: Es gibt noch einige Tickets an der Tageskasse, aber bei täglich 30.000 Besuchern sind wir wirklich voll. Das ist mehr als bei der Premiere – vor allem für den Freitag hat der Verkauf zugenommen. Aber auch das Interesse an dem Sonntag ist stärker geworden… obwohl das Line up an dem Tag kontrovers diskutiert wird…
HipHop-Takeover sorgt für Diskussionen bei WCD-Fans
Neben den EDM-Superstars Afrojack sowie Dimitri Vegas & Like Mike wird es am Sonntag ein mehrstündiges HipHop-Takeover mit Stars wie Bausa, Sido und ICE-T geben, was einige WCD-Fans kritisieren…
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Breiter: Das war auch beim World Club Dome im Sommer in Frankfurt so, wo Capital Bra und Jason Derulo aufgetreten sind. Unser Anspruch ist halt Club-Musik komplett abzubilden. Und dazu gehört neben Techno, House, Hardstyle und Elektro halt auch HipHop und Rap. Wir definieren uns nicht als EDM-Festival sondern als Club. Der Musikgeschmack der Leute ist im Wandel. Es gibt kaum noch Hardcore-Fans einer einzigen Musikrichtung. Die Menschen werden wesentlich offener. Und die Black Eyed Peas wurden ja beim World Club Dome in Düsseldorf auch gefeiert. Hier darf es wie in jedem Club auch mal Konzerte geben – und danach legt dann wieder ein DJ auf.
Welche Ziele setzt Ihr Euch bei der Zusammenstellung des Line up?
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Breiter: Wenn man sich die Line ups bei vielen Festivals anschaut, muss man feststellen: Neue EDM-Stars kommen nicht mehr nach. Die Leute wollen aber nicht immer das gleiche Line up und denselben Headliner haben. Natürlich gehören Stars wie Dimitri Vegas & Like Mike, Steve Aoki und Martin Garrix zu unseren Stammgästen. Trotzdem sehnen sich die Leute nach Abwechslung. Das wollen wir als Veranstalter BigCityBeats in Zukunft noch weiter forcieren.
Line up doch ohne Mero und Luciano
Luciano und Mero gehörten ursprünglich zum Line up beim World Club Dome in Düsseldorf, tauchten aber auf einmal nicht mehr im Timetable auf. Was sind die Gründe?
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Breiter: Bei Mero waren es persönliche Verpflichtungen durch seine Albumproduktion, weshalb er leider nicht kommen kann. Und Luciano sollte eigentlich mit Sido und Frank Rosin kommen – die drei wollten ja zusammen ein Barbecue-Restaurant eröffnen. Zu dem Projekt ist es leider nicht gekommen, so dass sich Luciano auch in Bezug auf den World Club Dome anderweitig orientiert hat, was wir so akzeptieren müssen. Wir konnten das aber gut auffangen, weil Loredana und Sido ihre Auftrittszeiten am Sonntag auf der Mainstage schlicht verlängert haben.
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Dir ist eine Wohlfühl-Atmosphäre und die Nähe von Besuchern und Künstlern wichtig – wie setzt ihr das in Düsseldorf um?
Breiter: Zum Clubgefühl gehört dazu, dass die DJs sich nicht nur Backstage aufhalten und nach ihrem Auftritt direkt wieder weg sind. Durch unseren Glam- und Influencer-Bereich haben wir eine zentrale Anlaufstelle für Celebreties. Einige Künstler wollen dort ihre „Meet & Greet“-Aktionen durchführen. Zudem hat 1Live ein gläsernes Studio, wo einige Interviews stattfinden. Unsere Besucher zeigen sehr viel Respekt vor den Künstlern. Das merkt man etwa bei unserer „World Club Dome Cruise Edition“, wo viele Künstler mit den normalen Gästen im Frühstückraum zusammensitzen, ohne belästigt zu werden. So eine Vertrauensbasis ist mir enorm wichtig.
1Live sendet Live aus dem Stadion beim World Club Dome
Mit dem Radiosender 1Live habt ihr einen neuen Partner hinzugewonnen…
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Breiter: Das ist eine super Zusammenarbeit mit 1Live. Es wird ein Takeover von Moderator Jan-Christian Zeller geben, der am Freitag die Besucher auf der Mainstage begrüßt. Dazu kommt bei 1Live die siebenstündige Live-Übertragung am Samstag aus der Arena. Es ist kein Vergleich letzten Mal. Das Event scheint jetzt hier in Düsseldorf richtig anzukommen.
Was erhoffst Du Dir von dem Influencer-Festival Glam, das BigCityBeats erstmals im VIP-Bereich während des World Club Dome veranstaltet?
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Breiter: Natürlich erhoffe ich mir in den Sozialen Medien auch einen Effekt für die Marke World Club Dome. Aber BigCityBeats steht eigentlich sowieso für das Wochenend-Gefühl mit Clubbing und Musik, Fashion, Food und Lifestyle. Das alles wollen wir bei unseren Events zusammenbringen.
Neben dem World Club Dome habt ihr weitere große Veranstaltungen im Repertoire – etwa die „World Club Dome Cruise Edition“ auf einem Kreuzfahrtschiff. Derzeit kursieren Gerüchte, dass dieses Event ausfällt. Wie ist da der Stand der Dinge?
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Breiter: Tatsächlich ist es noch ungewiss, ob es in diesem Jahr eine „World Club Dome Cruise Edition“ geben wird. Das liegt daran, dass es derzeit keine Option für unsere favorisierte Route gibt. Wir wollen nämlich mit dem Kreuzfahrtschiff nach Malta zur Festung Fort St Elmo fahren, wo wir 2020 mit der „Island Edition“ erstmals ein „World Club Dome“-Event veranstalten. Wir haben in Sachen Kreuzfahrtschiff jetzt noch zwei Eisen im Feuer, wo auch zeitnah eine Entscheidung fallen wird. Dafür kann ich aber jetzt schon sagen, dass es 2021 auf jeden Fall eine „World Club Dome Cruise Edition“ nach Malta geben wird.
Spektakuläre Zukunftspläne bei BigCityBeats
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Wird es denn eine Wiederholung der Snow Edition in der Schweiz geben?
Breiter: In dieser Form nicht. Wenn wir dieses Event genauso auf dem Jungfraujoch in 3500 Metern mit Club-Party in einem Gletscher wiederholen würden, wäre das nur etwas Aufgewärmtes. Das ist nicht unser Anspruch und passt auch nicht zu der Schnelllebigkeit in der heutigen Zeit. Auch mich langweilt es, immer das gleiche zu machen. Deshalb haben wir bei den Events noch ganz andere Sachen in der Schublade…
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Flugzeugträger, Ölplattform und der tiefste Club der Welt sind für BigCityBeats mögliche Optionen…
Breiter: Das Thema Flugzeugträger ist wegen der angespannten politischen Lage leider nicht mehr so einfach umzusetzen. Dafür ist die Ölplattform in greifbarer Nähe.
Der „tiefste Club der Welt“ hört sich nach Bergwerk an – wie sieht es damit aus?
Breiter: Dafür gibt es sogar schon einen Termin. Und das Event hat etwas mit 600 Metern Tiefe und einem Bergwerk zu tun – allerdings nicht im Ruhrgebiet. Mehr wird noch nicht verraten.
Bilder vom World Club Dome in Düsseldorf