Düsseldorf. Nach der dreitägigen Premiere der Winter-Edition des World Club Dome in Düsseldorf gilt es Bilanz zu ziehen. Was lief gut? Und wo sollte nachgebessert werden? Eine Übersicht:
Das waren die Tops beim World Club Dome
Die Arena in Düsseldorf war gut gefüllt
Mit täglich 30.000 bis 35.000 Besucher wurde das Ziel des Veranstalters BigCityBeats nach dem Wechsel von Gelsenkirchen nach Düsseldorf erreicht. Jetzt werden das Verhalten sowie Lob und Kritik der Elektro-Fans analysiert, um die Weichen für die nächsten Jahre zu stellen.
Vorteil Heizung beim World Club Dome
Nachdem es bei den drei DJ-Solo-Konzerten auf Schalke trotz geschlossenem Hallendach recht frisch und zugig werden konnte, freuten sich die Besucher in Düsseldorf über ein beheiztes Stadion. So wurde in bequem-leichter Kleidung beim World Club Dome gefeiert.
Die Mainstage im Stadion
Die stadionbreite Bühne war imposant und füllte den „größten Club der Welt“ mit Leben. Die LED-Wand (sofern sie funktionierte) sowie die Licht- und Pyro-Show setzten eine beeindruckende Marke für eine Indoor-Veranstaltung.
Das Line up auf der Mainstage
Viele Stars der nationalen und internationalen DJ-Szene begeisterten die Fans Elektronischer Musik – allen voran Dimitri Vegas & Like Mike, Le Shuuk, Nervo, Alle Farben, The Chainsmokers sowie Marshmello.
Das polarisierende Gastspiel der Black Eyed Peas
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Über den Auftritt der Black Eyed Peas wurde im Vorfeld des World Club Dome heftig diskutiert. Passt ein HipHop-Act zu dem Elektro-Festival? Nach der einstündigen Performance am Sonntagabend ist festzuhhalten, dass die Halle während des gesamten Auftritts gut gefüllt war und das Publikum gerade bei den Songs mit Dance-Elementen gefeiert hat.
Das Konzept Club Circle
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Der Gig auf einer der kleinen Bühnen war für jeden DJ eine sportliche Herausforderung. Nur wer einen packenden Sound ablieferte, brachte die Besucher auf dem Rundgang der Arena zum Anhalten, Verweilen und Tanzen. Durch das direkte Feedback und die räumliche Nähe zum DJ entstand oftmals eine echte Club-Atmosphäre.
Das Line up auf den kleinen Bühnen
Nicht nur die Mainstage war gespickt mit Stars. Auch das Line up im Club Circle bot mit Boris Brejcha, Claptone, Camelphat, Zatox und abermals Le Shuuk viele musikalische Höhepunkte.
Das Pfandsystem
Ja, es war manchmal lästig, sich für die Entsorgung von leeren Flaschen und Becher erstmal wieder in einer Schlange anstellen zu müssen. Aber wer durch die Arena lief, trat tatsächlich nur äußert selten auf Müll. Im Sinne der Unwelt ist das Pfandsystem eine gute Sache.
Hier kann der World Club Dome nachbessern
Zwei Bezahlsysteme für Essen und Trinken
Wer nach dem Einlass als erstes seine Club-Karte mit Geld aufgeladen hatte, wunderte sich beim ersten Food-Stand, dass dort groß „Barzahlung“ stand. Zwei Bezahlsysteme auf einem Event sind besucherunfreundlich. „Das hatte zur Premiere mit dem Caterer leider noch nicht geklappt – steht aber auf unserer Agenda fürs nächste Jahr“, so Bernd Breiter.
Die angekündigte Zahl der Clubs war missverständlich
20 Clubs im Club Circle hatte der Veranstalter im Vorfeld angekündigt und dabei mit Formulierungen wie "20 Clubs nur wenige Schritte voneinander entfernt" suggeriert, dass es sich um die Gesamtzahl pro Tag handelte. Dabei war das gesamte Wochenende gemeint und im Club Circle gab es nur sieben weitere Stages mit täglich wechselnden Gastgebern und Line up. Die missverständliche Formulierung sorgte bei einigen Besuchern für eine unnötige Enttäuschung der geweckten Erwartungen, denn der Club Circle funktionierte auch mit „nur“ sieben Clubs hervorragend.
Der verkürzte Sonntag
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Die Pforten des World Club Dome öffneten am Sonntag zwar schon um 15 Uhr, aber erst um 18 Uhr starteten die DJs. Grund sind die gesetzlichen Bestimmungen am Volkstrauertag. „Davon wurden wir ehrlich gesagt etwas überrascht“, so Bernd Breiter. Deshalb werde die zweite Winter Edition 2019 an einem anderen Wochenende stattfinden.
Fehler im Timetable der App
Bei insgesamt acht Clubs machen sich viele Besucher einen Plan, um keinen ihrer Lieblings-DJs zu verpassen. Doch die im Vorfeld groß angepriesene App wies einige Ungenauigkeiten und Fehler beim Timetable auf. Besonders ärgerlich war es am Freitag, als Sigma mit Lucas & Steve die Zeit auf der Mainstage getauscht hatte. So verpassten einige Sigma-Fans den vorgezogenen Auftritt der britischen Senkrechtstarter.
Technik-Gau bei Don Diablo
Bei dem niederländischen Weltstar Don Diablo versagte am Freitag die Technik für 15 Minuten mitten im Auftritt auf der Mainstage. Von diesem Fiasko erholte sich die Video-Wand auf der Bühne nicht mehr vollständig, so dass einige LED-Flächen für den Rest des Abends dunkel blieben. Am Samstag wurde die Arena deshalb erst mit 45 Minuten Verspätung geöffnet, da die Reparaturarbeiten noch andauerten – allerdings mit Erfolg.
Lange Wartezeiten zwischen den DJ-Wechseln
In einem Club gibt es durchgehend Musik. Im größten Club der Welt gab es teils 15 Minuten Pause zwischen den Auftritten – das ist zu lang und nicht förderlich für die Stimmung bei den Besuchern.
Kein Winterdorf beim World Club Dome
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Richtig vermisst hat es am Wochenende wohl keiner – das ursprünglich angekündigte Winterdorf mit Iglus und Eislaufbahn wurde stillschweigend gestrichen. „Aus Witterungs- und Emissionsgründen haben wir verzichtet. Und um uns auf das Wesentliche zu konzentrieren“, so Bernd Breiter. Das Thema sei aber mit Blick auf das nächste Jahr nicht vom Tisch.
World Club Dome kehrt 2019 und 2020 zurück
BigCityBeats ist mit der Stadt Düsseldorf eine Partnerschaft für drei Jahre plus Option eingegangen. Damit kehrt der World Club Dome 2019 und 2020 in die Merkur Spiel-Arena zurück. „Wir werden genau analysieren, was gut und was schlecht gelaufen ist und in der Zukunft daran arbeiten“, verspricht Breiter.
Bilder vom World Club Dome in Düsseldorf