Ozzy Osbourne liefert in Oberhausen ein Rock-Feuerwerk ohne Schnick-Schnack
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Oberhausen. . Ozzy Osbourne kann man nur schwer etwas vormachen. Schließlich ist der Hardrock- und Metal-Veteran mit allen Wassern gewaschen: Vielleicht verwandelte der Brite deshalb sein Nachholkonzert in Oberhausen am Montag in eine heitere Planschpartie.
Immer wieder befeuchtete er sein Haupt mit einem vollgesogenen Schwamm, dann tauchte er die seine Langhaarfrisur letztlich in vollem Umfang in den Wassereimer: Ozzy Osbourne kann man nur schwer etwas vormachen. Schließlich ist der Hardrock- und Metal-Veteran mit allen Wassern gewaschen: Vielleicht verwandelt der Brite deshalb sein Nachholkonzert in der König-Pilsener-Arena in Oberhausen vor 6000 Fans am Montagabend immer wieder in eine heitere Planschpartie.
Auch mit 62 Jahren sind pubertäre Späße im Hause Osbourne nicht annähernd verschwunden. Von seinem kruden Familienleben konnten sich die Zuschauer von MTV in der von ihm heute nicht mehr sonderlich geliebten Reality-Serie „The Osbournes“ bereits überzeugen. In Oberhausen zielt der ehemalige Black-Sabbath-Sänger mit einer Glibberkanone ins Publikum.
Die Schaumparty für Altrocker trifft nicht nur den wilden Pulk, der im dichten Gedränge direkt vor der Bühne die Hände zur Hallendecke reckt, sondern auch den Security-Mitarbeiter hinter der Absperrung: Der lässt sich eine endlos wirkende Minute vom Altmeister einseifen und erträgt es wie ein Wachposten vor dem Buckingham Palast mit regungsloser Disziplin.
Ozzy amüsierte sich prächtig
Eigentlich sollte „Ozzy“, der von seinen Anhängern immer wieder mit Sprechchören gefeiert wird, schon im September des vergangenen Jahres in der Arena stehen. Doch aufgrund einer Rückenverletzung konnte Osbourne seinen Tour-Titel „Let Me Hear You Scream“ erst mit Verspätung durch die Arena brüllen. Dafür braucht es allerdings keine Wunderheilung: Osbourne zeigt sich in der Arena als hüpfender Bühnenmittelpunkt, der sich gerahmt von wilden Gitarrenbedienern fürstlich amüsiert.
Ozzy in Oberhausen
1/20
Die Bühnenausstattung ist so ursprünglich wie die Musik selbst: Boxentürme statt Videoleinwände und Pyro-Schnick-Schnack. Ozzy Osbourne dreht auf - ein eifriger Bühnenarbeiter beinahe durch. Er ist dafür zuständig, dass die Flüssigkeitsversorgung beim Protagonisten stimmt. Denn die Stufe vor dem Schlagzeuger sieht aus wie eine Mini-Bar. Diverse Flaschen mit undefinierbaren Inhalten sind dort aufgereiht. Eine Teetasse wird im Dauerlauf während des Konzertes immer wieder aufgefüllt.
Obwohl Osbourne mit „Dreamer“ als Solo-Künstler im Jahr 2002 in jüngerer Chart-Vergangenheit (auch bei einer jüngeren Zielgruppe) Erfolge feierte, spielt er diesen Titel nicht. Dafür „Goodbye To Romance“ und zum Finale natürlich „Paranoid“. Ein umjubelter Ausflug in die Finsternis, der allerdings nur sehr kompakte 90 Minuten dauert.
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