Oberhausen. .

Nach 35 Jahren kommt Cat Stevens endlich wieder einmal nach Deutschland. 1977 war der Sänger von heute auf morgen von den Bühnen der Welt verschwunden. In der Oberhausener Arena gab es jetzt ein Wiedersehen.

Das Licht in der Arena war noch nicht vollständig erloschen, da gab’s die ersten Rufe, Pfiffe und ein begeistertes, forderndes Klatschen der 7500 Besucher. Sie wollten ihn endlich wieder live sehen, ihn hören, mit ihm abtauchen in seine Welt der Musik, in die Musik von Cat Stevens, einem der größten Songwriter und Poeten der 60er / 70er Jahre.

Weißer Bart, graue Haare

Und um Punkt 20 Uhr stand er endlich da in dieser riesigen Mehrzweckhalle: Cat Stevens, heute bekannt unter seinem Künstlernamen Yusuf Islam. Nur er auf der Bühne, weißer Bart, graue, kurze Haare, eine akustische Gitarre im spärlichen Licht von zwei Scheinwerfern. Und auf der anderen Seite das Jubeln und die spürbare Begeisterung der Fans.

Viele konnten es kaum fassen, dass der Sänger, der sie in ihrer Jugend mit unzähligen Songs ins Schwärmen gebracht hatte, sie Jahre lang begleitet hatte, dass er wieder auf der Bühne stand. Seine erste Deutschlandtournee nach über 35 Jahren. Im Jahre 1977 war er von heute auf morgen aus dem Popbusiness verschwunden, nachdem er zum Islam konvertiert war. Auslöser war ein Schwimmunfall in Kalifornien, bei dem er beinahe ums Leben gekommen wäre. Seine ganze Kraft steckte er in seinen neuen Glauben.

Emotionale Reise

Es ist ein Abend der unterschiedlichsten Reise, einer emotionale Reise durch sein musikalisches Werk, aber auch eine Beschreibung seiner Reise durch den Musikzirkus, durch den Islam „und manchmal weiß man nicht, wohin einen die Reise führt“, erklärt er dem Publikum. Und das vergisst angesichts der sanften Gitarrenriffs, der markanten, warmen Stimme von Cat Stevens sehr schnell, dass es sich in einer riesigen Halle befindet. Gedankenversunken lauscht es „Where Do The Children Play“ oder dem einen oder anderen ausgiebigen Medley aus seinen bekannten Popballaden, in denen sich der heute 63-Jährige für eine besser Welt ohne Kriege einsetzt.

Nach und nach kommen immer mehr Musiker auf die Bühne, teils langjährige Weggefährten wie Gitarrist Alun Davis. Und so nimmt die Musik auch nach und nach Tempo auf.