Essen. Das Klavier-Festival Ruhr geht zu Ende - mit einigen Höhepunkten, aber weniger Zuschauern als im Vorjahr. Zu den „Abräumern” mit Promi-Faktor sind die Konzert mit Herbie Hancock und Lang Lang aber auch das Trio David Garrett, Gautier Capuçon und Jean-Yves Thibaudet zu rechnen.
Zwar fiel die Besucherzahl beim Klavier-Festival Ruhr in diesem Jahr mit 56 000 Zuhörern niedriger aus als im Jubiläumsjahr 2008. Aber ein Klavier-Festival sei nun einmal keine Olympiade, befand Intendant Franz Xaver Ohnesorg am Ende des größten Pianisten-Treffens der Welt. Gestern klang es im Festspielhaus Recklinghausen aus. Yaara Tal, Andreas Groethuysen und das Leipziger Streichquartett setzten mit einem reinen Mendelssohn-Programm einen spannenden Schlusspunkt.
Aber 7000 Besucher weniger sagen nichts über die künstlerische Qualität aus. Dazu kommt, dass im 21. Jahr seit Gründung des Festivals weniger Konzerte gespielt wurden und Spezialprogramme, wie reine Cembalo-Abende in kleinen Sälen stattfanden. Dass dieses rein privat finanzierte Festival auf ein immer größeres Medienecho stößt, scheint den internationalen Qualitätsanspruch zu bestätigen. Bilanz: 16 Rundfunkmitschnitte (WDR und Deutschlandfunk) sowie Konzertaufzeichnungen des Fernsehsenders Arte mit Gabriela Montero in der Philharmonie Essen. Und des japanischen Staatssenders NHK.
Der Promi-Faktor
Zu den künstlerischen Höhepunkten zählen Abende mit Festival-Preisträger András Schiff, Grigory Sokolov, Arcadi Volodos. Eher zu den „Abräumern” mit Promi-Faktor sind die Konzert mit Herbie Hancock und Lang Lang aber auch das Trio David Garrett, Gautier Capuçon und Jean-Yves Thibaudet zu rechnen.
Lieblingskind von Intendant Ohnesorg ist – und bleibt Dank Unterstützung durch Förderer und Sponsoren auch künftig – das Education- und Förderprogramm des Festivals. In diesem Jahr nahmen 367 Kinder aus 15 Schulen des Ruhrgebiets teil. Dazu kamen 120 Kindergartenkinder in der „Little Piano School”. Nachklingen soll der Jahrgang 2009 auf 13 CDs der Edition „Klavier-Festival Ruhr”. (DA)
