München. Pete Doherty ist immer für einen Skandal gut. Diesmal: Der Rocker stimmte bei einem Auftritt im Funkhaus "Deutschland, Deutschland, über alles" an. Erst fünf Songs später brach der Bayerische Rundfunk das Konzert ab.
Der britische Skandalrocker Pete Doherty hat bei einem Auftritt im Funkhaus des Bayerischen Rundfunks (BR) für einen Eklat gesorgt. Der 30-Jährige habe bei einem Rockfestival am Samstag vier Mal die erste Strophe des Deutschlandliedes «Deutschland, Deutschland, über alles» angestimmt, bestätigte der Sender am Montag einen Bericht der Zeitung «tz». Das Publikum habe mit lauten Buhrufen auf die einst von den Nationalsozialisten missbrauchten Liedzeilen reagiert.
Der Bayerische Rundfunk hatte den live auf der digitalen Jugendwelle «On3» übertragenenen Auftritt erst nach fünf weiteren Liedern abgebrochen, indem Doherty von der Bühne gebeten worden war. Ein BR-Sprecher sagte, dessen Verhalten sei nicht voraussehbar gewesen. Es sei aber professionell und schnellstmöglich darauf reagiert worden. So habe ein Moderator die Liedzeilen kritisch eingeordnet. Der BR will nach eigenen Angaben in nächster Zeit nicht mehr mit dem Sänger der Band Babyshambles und Ex-Freund von Supermodel Kate Moss zusammenarbeiten. Auch erwarte man eine Entschuldigung.
Das Deutschlandlied wurde 1841 von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben gedichtet und in der Weimarer Republik zur Nationalhymne gemacht. Später missbrauchten die Nationalsozialisten die erste Strophe für ihre Zwecke. Inzwischen wird nur noch die dritte Strophe («Einigkeit und Recht und Freiheit») gesungen. (afp)
Pete Doherty stimmt erste Deutschlandlied-Strophe an
