Essen. Der Angestellte Bruce (Nick Frost) ist ein wenig stämmig und man sieht es ihm nicht an, dass er in seiner Jugend ein begnadeter Salsatänzer war. Als er eines Tages eine attraktive neue Chefin bekommt, besinnt er sich auf sein Talent. – In der Komödie “Cuban Fury“ führte James Griffiths Regie.

Die eher als steif und stoisch geltenden Engländer in Verbindung zu bringen mit glutvollem, südamerikanischem Salsa-Fieber auf der Tanzfläche, das will auf den ersten Blick nicht zusammen passen. In „Cuban Fury – Echte Männer tanzen“, dem Kinodebüt des TV-Regisseurs James Griffiths, leider auch nicht auf den zweiten. Was vor allem an dem vollschlanken Hauptdarsteller Nick Frost liegt, der zwar sieben Monate auf der Tanzfläche trainiert haben will, dessen kompakte Gestalt aber trotz allem eine Absage an geschmeidige Salsa-Figuren darstellt. Da muss getrickst werden.

Frost kannte man bisher vor allem als Sidekick von Simon Pegg in vorzüglichen Komödien wie „Shaun of the Dead“ oder „The World’s End“. Nun legt er die Partnerrolle ab und versucht sich erstmals als romantisch veranlagter Hauptdarsteller, der seine massige Erscheinung einfach ausblendet. In Rückblenden sehen wir ihn noch als schlanken Teenager, der gemeinsam mit Schwester Sam bei jedem Salsa-Turnier abräumt – bis ein traumatisches Erlebnis ihn die Tanzschuhe an den Nagel hängen lässt. Nun ist aus diesem einstigen Star des Tanzbodens ein einsamer, übergewichtiger Single mit tristen Tagesabläufen geworden.

Der Film leidet unter der Vorhersehbarkeit der Handlung

Tatsächlich wirkt es ja sympathisch, dass das Drehbuch sich für diesen Jedermann, diesen farblosen Bürohengst in einer Maschinenbaufirma interessiert, um ihn plötzlich wieder das Feuer in sich spüren zu lassen. Auslöser ist seine neue schöne Chefin Julia (Rashida Jones), von der er durch Zufall erfährt, dass sie Salsa-Stunden nimmt.

Das weckt seinen Ehrgeiz, zumal auch sein stetiger Peiniger am Arbeitsplatz, der präpotente Drew (Chris O’Dowd), seine Finger nach ihr ausstreckt. Doch der Film leidet dabei unter der völligen Vorhersehbarkeit der Handlung. Hat man erst einmal geschluckt, dass ein stämmiger Kerl wie Bruce sich berechtigte Hoffnung macht auf eine von allen begehrte Frau, kann man die Geschichte aus dem Stegreif zu Ende erzählen.

Wertung: 3 von 5 Sternen