Essen. . Was dich nicht umbringt, macht dich härter: Das erkennt der achtjährige Srulik, er kompensiert sogar den Verlust eines Arms nach einem Unfall. Der Jude ist aus dem Ghetto nach Warschau geflohen und kämpft ums Überleben. Ein Film voller intensiver, anrührender Momente.

2002 erschien das Buch „Lauf Junge lauf“ von Uri Orlev. Pepe Danquart, Oscar-prämierter Regisseur, war von der authentischen Geschichte des Yoram Fridman so überzeugt, dass er sich die Weichen für die Verfilmung selber stellte.

Es beginnt 1942 in Warschau. „Du musst überleben, aber niemals vergessen, dass du ein Jude bist“, schärft die Mutter dem achtjährigen Srulik ein. Er wird das beherzigen, nachdem er denkbar knapp aus dem Ghetto entkommt. Er lernt, wie man Essen stibitzt, und dass es nicht gut ist, zu lange an einem Ort zu bleiben. Eine polnische Katholikin, deren Mann und Söhne im Untergrund gegen die Nazis kämpfen, gewährt ihm Unterschlupf und muss dafür teuer bezahlen. Vorher hängt sie ihm ein Kreuz um und der Junge merkt schnell, dass man als Katholik in Polen leichteres Spiel hat.

Emotionale Momente

Ein Wechselspiel aus bitterem Realismus und Abenteuerstoff prägt diesen Film. Was dich nicht umbringt, macht dich härter: Das erkennt Srulik, er kompensiert sogar den Verlust eines Arms nach einem Unfall. Es gibt in diesem Film viele intensive, anrührende Momente, einen straffen Gesamtbogen jedoch nicht; zu dünn sind die Nahtstellen zwischen den Episoden.

Am Ende sieht man noch den echten Yoram Fridman am Strand von Tel Aviv. Die Brücke vom Einst zum Jetzt, die schon Spielberg in „Schindlers Liste“ nutzte, ist ehrenwert, aber eine bessere Filmerzählung hätte das gar nicht erst nötig gehabt.

Wertung: Drei von fünf Sternen