Essen. . Im Film “Die schwarzen Brüder“ drängen sich Erinnerungen an die Geschichten von Charles Dickens auf. Regisseur Xavier Kollers rückt die anrührende Geschichte von Armut und Freundschaft, von Widerstand und Verlust gezielt in die Nähe eines “Oliver Twist“.

Der zwölfjährige Giorgio kann es nicht fassen. Sein Vater hat ihn verkauft. Nur mit diesem Geld kann er die schwer kranke Mutter retten. Trotzdem bricht für den Jungen eine Welt zusammen, zumal er fortan als Kaminfeger in Mailand arbeiten muss.

In den ersten Szenen von Xavier Kollers Jugendfilm „Die schwarzen Brüder“ drängen sich Erinnerungen an Geschichten von Charles Dickens auf. Der Schweizer Filmemacher und Oscar-Preisträger rückt die anrührende Geschichte von Armut und Freundschaft gezielt in die Nähe eines „Oliver Twist“.

Der Ethos der Arbeiterbewegung

Im Gegensatz zu den anderen verkauften Jungen hat Giorgio (Fynn Henkel) Glück im Unglück. Battista Rossi (Waldemar Kobus), der ihn dem Menschenhändler Luini (Moritz Bleibtreu) abkauft, behandelt ihn fast wie einen Sohn. Außerdem findet er in Rossis lungenkranker Tochter eine treue Freundin.

In teilweise grandiosen Cinemascope-Bildern, die auf fast beängstigende Weise die Verhältnisse in den Arbeitervierteln einfangen, beschwört Koller die Macht der Freundschaft herauf. „Die schwarzen Brüder“ ist vom klassischen Ethos der Arbeiterbewegung erfüllt. Die Losung „Gemeinsam sind wir stark“ erhält ein enormes Gewicht.

Wertung: Vier von fünf Sternen