Essen. Es gibt Filme, die wahrlich nicht gut sind, aber sie machen trotzdem höllisch viel Spaß. “Getaway“ mit Ethan Hawke ist so einer. Die Story ist idiotisch dumm und irrsinnig konstruiert. In diesem B-Picture geht es aber nicht um Kunst, sondern um Stunts. Anderthalb Stunden ungebremste Kinokinetik!

Autojagden sind wieder in Kinomode. Aber wo in der „Fast and Furious“-Reihe der Thrill von Geschwindigkeit und aberwitzigen Manövern oft nur über digitale Hilfsmittel ermöglicht werden kann, zog Courtney Solomon für seinen Thriller „Getaway“ die altmodische analoge Karte – es wird wirklich schnell gefahren. Es geht auch schnell zur Sache, denn noch während des Titelvorspanns wird der Held mit einem Verbrechen konfrontiert.

Der Amerikaner Brent Magna, ein ehemaliger Rennfahrer, der jetzt in Sofia ansässig ist, findet sein Zuhause verwüstet vor. Dann klingelt das Telefon und eine Stimme klärt die Situation auf. Magnas Frau wurde entführt. Man droht sie umzubringen, wenn Magna versucht die Polizei zu alarmieren. Und man setzt Magna unter Druck.

Ein Mustang mit 540 PS

Mit einem eigens präparierten Shelby Mustang, Baujahr 2009, 540 PS, wird er fortan durch die Stadt gejagt. Er soll Ziele ansteuern und dabei keinerlei Rücksicht auf Verkehr und Passanten nehmen. Erreicht er ein Ziel zu spät, wird seine Frau umgebracht. Kameras und Mikrofone überwachen seinen Wagen. Nach der zweiten Prüfung steigt ein Mädchen zu, das sich als Tochter eines Bankenchefs entpuppt.

Es gibt Filme, die wahrlich nicht gut sind, aber sie machen trotzdem höllisch viel Spaß. „Getaway“ ist so einer. Die Story ist idiotisch dumm und irrsinnig konstruiert. Und wenn die pausbäckige Disney-Göre Selena Gomez zum kernig verwitterten Ethan Hawke in den Wagen steigt, sackt auch das darstellerische Niveau beträchtlich ab. Steht hier auch nicht zur Debatte; in diesem B-Picture geht es nicht um Kunst, sondern um Stunts.

Die Behörden der bulgarischen Hauptstadt gaben grünes Licht für Drehs, die in anderen Metropolen aus Kostengründen nicht mehr zu leisten sind. Das kann man ermüdend finden, oder sich freuen über anderthalb Stunden ungebremste Kinokinetik.

Wertung: Drei von fünf Sternen