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Lars von Triers „Melancholia“, ein berauschender Film über den Untergang der Erde, dominiert dieses Startwochenende derart, dass andere Filme kaum noch Luft bekommen werden. Da hilft auch „Johnny English“ diesmal nicht.

Melancholia

Zwei ungleiche Schwestern und ein eindeutiges Verhängnis dominieren „Melancholia“, den neuen Film des Regie-Exzentrikers Lars von Trier. Kirsten Dunst spielt hinreißend eine von Depressionen gequälte Frau, deren Ehe die Hochzeitsnacht nicht überlebt. Charlotte Gainsbourg ist ihre mitten im Leben stehende Schwester, zupackend und mit Familie. Als das Ende durch einen aus der Bahn geratenen Planeten naht, ändert sich das Verhältnis zwischen beiden jedoch rapide. Schon die Ouvertüre dieses Films schenkt uns Bilder von überwältigender Schönheit, aber Kirsten Dunst nackt im Mondlicht ist eine nicht geringere Überraschung.

Johnny English - Jetzt erst recht

Konnte der erste Film mit dem ein wenig schusseligen Geheimagenten als Persiflage aufs Genre noch halbwegs überzeugen, so stehen wir bei „Johnny English - Jetzt erst recht“ vor einer ziemlichen Katastrophe. Rowan Atkinson, im Fernsehen als Bean ein Meister des schrägen Humors, ist vielleicht nicht für die große Leinwand geschaffen, da klappt’s noch nicht mal mit den Slapstick-Nummern. Aber die sind ohnehin rar gesät in dieser umständlich erzählten Räuberpistole um eine Killer-Organisation namens „Vortex“.

Fright Night

„Fright Night“ bildet eine erfreuliche Ausnahme unter den vielen fehlgeschlagenen Neuverfilmungen von Horrorstoffen der 70er und 80er Jahre. Er ist intelligent und amüsant und bietet Szenen, die richtig gruslig sind. Ein junger Mann muss erfahren, dass sein Nachbar ein waschechter Vampir sein soll. Und Colin Farrell, der diesen Typen mit kühler Intelligenz und atemberaubend maskuliner Präsenz ausstattet, zeigt ihm schon bald, dass an dieser Behauptung viel Wahres dran ist. So macht Horrorkino Spaß.

Kein Mittel gegen Liebe

In Schönheit sterben: Wenn die bezaubernde, immer gut gelaunte Kate Hudson die Hauptrolle in einem Melodram über eine krebskranke junge Frau übernimmt, dann kann es schon nicht so schlimm werden. Wird es auch nicht. Mit der erschütternden Diagnose Darmkrebs nämlich tritt auch gleich die große Liebe in Gestalt des jungenhaften Oberarztes Julian (Gael Garcia Bernal) in das Leben der lebenslustigen Marley (Hudson). Nicole Kassell hat mit „Kein Mittel gegen Liebe“ eine Liebestragödie inszeniert, die vor Kitsch, Klischees und konstruierten Handlungsbögen nicht eben zurückschreckt. Zur Beerdigung kommen Whoopi Goldberg und eine Südstaaten-Band. Sehr rosa und sehr unrealistisch.

Wunderkinder

In „Wunderkinder“ erzählt Regisseur Marcus O. Rosenmüller etwas betulich die Geschichte der jungen Musiker Hanna, Abrascha und Larissa und gleichzeitig auch ein Stück Weltkriegsgeschichte aus der Ukraine. Hanna Reich, Tochter des deutschen Brauerei-Direktors, freundet sich mit den beiden Wunderkindern Abrascha und Larissa an. Die haben schon Stalin vorgespielt und träumen von einer Tourneereise durch die USA. Als der Krieg ausbricht, ändert sich alles, auch die Machtverhältnisse. Erst müssen die Reichs vor der russischen Geheimpolizei geschützt werden. Als die Wehrmacht in die Ukraine einmarschiert, gilt es, die jüdischen Familien von Abrascha und Larissa zu schützen. Die größte Überraschung ist Konstantin Wecker als SS-Standartenführer Schwartow.