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Im „Duell der Magier“ kracht’s und knallt’s – trotzdem bleibt das Fantasy-Spektakel von Jon Turtletaub harmlos. Nicolas Cage gibt in dem aus einer Kurzversion der Artus-Sage gezimmerten Film einen Zauberer; ansonsten versteht man wenig.

Nein, es ist kein spezielles Tennis, das die Zauberer in „Duell der Magier” da mitten in Manhattan spielen. Sie bombardieren sich nur gegenseitig mit gefährlichen Plasmakugeln, selbst erschaffen und geschleudert. Auf dass es kracht und knallt und möglichst viel Zerstörung angerichtet wird. Denn das ist das Markenzeichen von Filmen des Produzenten Jerry Bruckheimer, der damit in letzter Zeit jedoch nicht mehr die großen Erfolge verbuchen kann.

Regisseur Jon Turteltaub hat das harmlose Fantasy-Spektakel für den Disney-Konzern arrangiert. Er ist geschult in Fantasy-Stoffen, hat mit Nicolas Cage „Das Vermächtnis der Tempelritter” und „Das Vermächtnis des geheimen Buches“ gedreht. Dass er auch mal einen Quark namens „Trabbi Goes to Hollywood” mit Thomas Gottschalk fabriziert hat – geschenkt.

Ein Amok laufender Papierdrache aus Fleisch und Blut

Alfred Molina spielt den bösen Zauberer Maxim Horvath. © Walt Disney
Alfred Molina spielt den bösen Zauberer Maxim Horvath. © Walt Disney

Mit dem in letzer Zeit immer ein wenig müde und schlurfig wirkenden Cage hat er auch das „Duell der Magier” realisiert, hastig gezimmert aus einer Kurzversion der Artus-Sage, die von den wenigsten jungen Zuschauern dieses Films verstanden werden wird. Ist aber auch egal, denn die Parameter in der Gegenwart sind eher simpel gestrickt: Unsterblicher guter Magier (Cage als Merlin-Schüler Balthazar Blake) tritt gegen bösen Magier (Alfred Molina als Maxim Horvath) an, der die noch bösere Hexe Morgana (mal Alice Krige, mal Monica Bellucci) aus einer Schachtelpuppe befreien will.

Gemeinsam wollen Maxim und Morgana die Toten aus den Gräbern heraufbeschwören, was niemand so recht versteht. Aber das macht nichts, weil man auch nicht versteht, warum dieser schlaksige, ungelenke und mit einer quakigen Stimme gesegnete Physikstudent Dave (Jay Baruchel) ausgerechnet der neue Merlin sein soll, nach dem Balthazar schon so lange gefahndet hat.

Immerhin ist Baruchel der einzige Grund, diesen Film bis zum Ende durchzuhalten. Inmitten einer ständigen Abfolge von Action-Sequenzen und Spezialeffekten (ein lebendig werdender Bulle vor der New Yorker Börse; ein Amok laufender Papierdrachen aus Chinatown, der plötzlich Fleisch und Blut besitzt) ist dieser Dave die einzige Figur mit Bodenhaftung. Und komisch ist Baruchel, dieser späte, wenn auch zahme Nachfahre eines Jerry Lewis allemal.