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Um lediglich acht Filmminuten hat James Cameron seinen Mega-Erfolg „Avatar“ erweitert und bringt ihn damit noch einmal ins Kino. Die Eintrittspreise sind trotzdem so hoch wie immer bei 3-D-Filmen.

Das 3D-Phänomen im Kino ist eines dieser Dinge, die sich auf leisen Sohlen in unser Leben gestohlen hat. Keiner weiß mehr genau, wann und womit es eigentlich angefangen hat, aber plötzlich steckt man mitten drin im wuchernden Dilemma.

Immer mehr Filme zumeist amerikanischer Provenienz drängen in unsere Lichtspieltheater, die das räumliche Sehen vor allem als Ausbeutung verstehen: Drei Euro mehr für die Eintrittskarte, bei Überlänge gern auch noch mit mindestens einem Euro zusätzlich. Die Brille gibt’s auch nicht ganz umsonst. Auf 12 bis 14 Euro summiert sich dann ein Vergnügen, das manchem Kopfschmerzen bereitet, manchem auch nur Druckstellen auf der Nase. Offenbar nimmt man das gern in Kauf, denn jedes sechste Einlassticket wird derzeit bei uns schon für einen 3D-Film gelöst.

Herkömmliche Filme werden nachgerüstet

Kein Wunder, wenn da die Geld riechenden Produzenten auch bereits in 2D abgedrehte Filme auf 3D nachrüsten lassen, wie bei „Kampf der Titanen“ und „Die Legende von Aang“ bereits geschehen. Gegen den Willen der Regisseure zumeist, die beim Dreh keinen Gedanken an räumliches Sehen verschwendet haben, dafür aber sehr zum Vorteil der Kasse.

Der größte Abzocker-Coup wird in dieser Woche gestartet: Da kommt James Camerons „Avatar“ noch einmal ins Kino, mit ganzen acht Minuten zusätzlichem Material. Natürlich nicht zum Budget-Preis, weil man die anderen 160 Minuten ja bereits kennt, sondern mit einem teuren Karten-Entgelt, als wäre es ein brandneuer Film. Wenn der Zuschauer jetzt noch nicht merkt, wie sehr er hier über den Tisch gezogen wird, dann hat die Branche es tatsächlich geschafft. Dann ist schier alles möglich. . .