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In den 80ern war die Serie TV-Kult, nun kommt das „A-Team“ ins Kino. Die Handlung ist ein wenig verloren gegangen, dafür gibt es spektakuläre Stunts - und Liam Neeson spielt Hannibal Smith.

Es gibt gute Gründe, das A-Team zu lieben: flotte Sprüche noch im tiefsten Handgemenge, herrliches Schmierentheater und ein Geschick, aus Abflussrohren Raketenwerfer zu basteln. Diese Tugenden der Fernsehserie entdeckt man selten in „A-Team – Der Film“ (Kinostart: 12.8.). Stattdessen hat Regisseur Joe Carnahan („Smokin’ Aces“) auf ein hochglanzpoliertes Geknalle und Gerummse mit spektakulären Stunts gesetzt, das es in dieser Hinsicht mit den Großen des Actiongenres aufnehmen kann. Nur fragt man sich, wo die Handlung steckt.

In der Serie war der Ablauf oft formelhaft: Moderne Robin Hoods bewahren arme Omi vor Halsabschneider, retten entführte Tochter vor Sektenführer oder bedrohtes Kaff vor Bikergang.

Das Hirn ist gegen eine Tüte Popcorn einzutauschen

Davon ist in der Filmhandlung nichts übrig: Die vier Ex-Soldaten sollen gestohlene Druckplatten aus dem Irak zurückbringen, als verdeckte Operation für CIA und Army, vorbei an einer privaten Söldnertruppe namens Blackforest. Doch als der Auftrag ausgeführt ist, fliegt sowohl ihr Army-Vertrauensmann als auch der Laster mit den Druckplatten und einem Batzen Dollars in die Luft. Die Vier merken, dass sie gelinkt wurden und wandern ins Gefängnis. Im Rest des Filmes versucht das A-Team, seinen Namen reinzuwaschen.

Zum Charme der Serie hat auch die Unverwechselbarkeit der Charaktere gehört. Die bleibt nun ebenfalls auf der Strecke. Was nicht an Liam Neeson liegt. Er ist ein deutlich besserer Schauspieler, als es George Peppard war. Aber Neeson sieht einfach nicht aus wie der alte Hannibal Smith, daran ändern Schminke, Haarfarbe und die Zigarre im Mundwinkel nichts. Auch bei Face gelingt die Illusion nur bedingt: Bradley Cooper („Hangover“) versteht es, seine nackte Brust gut in Szene zu setzen, den Sonnyboy-Charme des Originals erreicht er nicht. Ebenso schlechte Kopien bleiben Murdoch (Sharlto Copley) und B.A. (Quinton „Rampage“ Jones).

Carnahan lädt das Publikum ein, sein Hirn gegen eine Tüte Popcorn zu tauschen. Hat man das getan, amüsiert man sich stellenweise, über Explosionen, die realistisch­ste 3D-Vorstellung der Kinogeschichte und über den Panzer, der vom Himmel fällt.