Essen. . Das Kinomärchen „Amapola – Eine Sommerliebe“ erzählt von der jungen Ama, die in die Zukunft sehen kann. Und die ist Anfang der 60er in Argentinien nicht rosig.

Ein Kinomärchen, nicht weniger verspricht „Amapola – Eine Sommerliebe“ und löst davon eine ganze Menge ein. Im Grand Hotel Amapola, das auf einer Insel im Fluss liegt, wächst die kleine Heldin Amapola auf. Eines Tages überantwortet sie ihr Grammophon dem Gewässer, denn wenn man etwas heiß Geliebtes dem Fluss zum Geschenk macht, dann wird er etwas zurück geben; in diesem Fall nicht weniger als die Liebe fürs Leben.

Ein paar Jahre später nähert sich ein Boot mit einem Prachtknaben an Bord, der einfach nur der Richtige sein kann. Die Übereinkunft der Herzen ist Sache weniger Worte, dann sinken Amapola (Camilla Belle) und ihr Traumprinz (Francois Arnaud) einander in die Arme – und verlieren sich schon wieder, denn das Land ist im politischen Umbruch und harte Zeiten folgen. „Träum einen besseren Traum“ beschwört die Großmutter (Geraldine Chaplin) und Amapola lenkt ihre Gedanken im Blick auf eine bessere Zukunft zurück in der Zeit.

Die Geschichte des Landes, seine Musik und der poetische Realismus der Legenden und Erzählungen prägen diesen Film, und alles ist ironisch, romantisch abgefedert durch Shakespeares elegant eingeflochtenen „Mittsommernachtstraum“. Der etatmäßige Ausstatter Eugenio Zanetti (Oscar-gekrönt für sein üppiges Barockdesign in „Zeit der Sinnlichkeit“) tobt sich in seiner ersten Regiearbeit (nach eigenem Drehbuch zudem) mit dickem Pinselstrich aus. Das plüschige Hotel im trügerischen Idyll protzt im Kitsch zwischen Sissi, Disney und Xavier Cugats Mambo-Show-Orchester, die Bilder sind in Goldtöne getränkt, dass dagegen selbst Honigreklamen verblassen. Man muss schon viel Sinn fürs Glanzbild mitbringen, um in diesem Märchen keine Überzuckerung davon zu tragen. Immerhin gibt es viel zu gucken hier.
Wertung: drei von fünf Sternen