Essen. . In dem Film „Big Game – die Jagd beginnt“ spielt Samuel L. Jackson den US-Präsidenten, der nach dem Absturz der Air Force One durch Finnland irrt.

Es herrscht Unsicherheit in Washington und nicht nur dort, ob mit dem etwas zögerlichen und auch sonst eher zurückhaltenden William Allan Moore der richtige Mann im Weißen Haus residiert. Er scheint einfach zu passiv, und genau das will sich eine Gruppe von Verrätern und Terroristen zu Nutze machen. Über den Wäldern von Finnland wird Moores Flugzeug, die Air Force One, angegriffen und schließlich abgeschossen. Dem Präsidenten gelingt zwar die Flucht in einer Rettungskapsel, aber in der Einöde wartet schon Hazar, der soziopathische Sohn eines Ölscheichs, auf ihn.

Opfer einer Verschwörung

Die ersten Szenen mit Samuel L. Jackson als amerikanischem Präsidenten, der in das Fadenkreuz einer ausgeklügelten Verschwörung gerät, wecken deutliche Erinnerungen an einige Genreklassiker aus den 90er Jahren. Aber letztlich liegen Welten zwischen Jalmari Helanders bizarrer Actionkomödie „Big Game – Die Jagd beginnt“ und Filmen wie „In the Line of Fire“ und „Air Force One“. Der finnische Filmemacher bedient sich zwar freimütig bei ihnen, versucht aber gleichzeitig, ein ganz neues Subgenre zu begründen, den Familien-Actionfilm, der sich gleichermaßen an Kinder und Eltern richtet.

Im Wald stößt Moore auf den gerade 13 gewordenen Oskari (Onni Tommila). Der Junge muss, wie es in seinem Heimatdorf seit Urzeiten Tradition ist, eine Nacht allein in den Wäldern verbringen. Dort soll er mit Pfeil und Bogen ein Tier erlegen, möglichst einen Hirschen. Die teils extrem komische, teils aber auch sehr dramatische Dynamik, die aus dieser Begegnung zweier Außenseiter entsteht, garantiert überraschende Momente. Alleine hätte keiner der beiden eine Chance. Aber das wollen sie natürlich lange nicht zugeben. So entwickelt sich „Big Game“ zu einer absurden, aber auch reizvollen Variation auf klassische Buddy Movies.

Doch selbst die höchst amüsanten Geplänkel zwischen dem auf einmal machtlosen US-Präsidenten und dem 13-Jährigen können nicht verbergen, dass sich Jalmari Helander mit seiner Grundidee zwischen alle Stühle gesetzt hat. Für einen waschechten Actionfilm ist „Big Game“ in seinen Actionszenen viel zu zurückhaltend, für einen typischen Kinder- und Familienfilm ist er dennoch ein wenig zu hart. Die beiden, natürlich nur schwer zu vereinbarenden Seiten kommen einfach nicht zusammen. Helander wollte Brücken schlagen und betont doch nur den Abgrund.
Wertung: zwei von fünf Sternen