Essen. . In „Miss Bodyguard“ dreht sich alles um zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Trotzdem müssen sie gemeinsam fliehen.
Die Actionkomödie in der Ummantelung eines Kumpelfilms ist seit den 1980er Jahren fester Bestandteil robuster Kinounterhaltung. In „Miss Bodyguard“ treten nun Reese Witherspoon und Sofia Vergara den Beweis an, dass attraktive Stars wenig bedeuten, wenn der Film um sie herum nur wenig Eigenes oder gar Gutes beisteuern kann.
Witherspoon, seit „Der große Trip“ körperlich gestählt, zeigt sich von hemdsärmeliger Seite als texanische Polizistentochter Cooper, die gern aus Papas Schatten treten möchte, vorerst aber nach verpatztem Job Schreibtischdienst schieben muss.
Die Chance zur Bewährung kommt, als sie den Drogendealer Riva vor dessen Kartellkollegen schützen soll. Bevor es dazu kommt, fliegt bereits Blei durch die Luft. Cooper hat nun Rivas Frau Danielle an der Seite und schießwütige Gangster an den Fersen; wobei zunächst nicht klar ist, wer das gefährlichere Umfeld darstellt.
Dünnes Buch, glanzlose Nebenrollen
Die Grundregel des Kumpelfilms ist, dass die Protagonisten erst einmal gar nicht, danach dann aber umso besser miteinander klar kommen. Reese Witherspoon und die Kolumbianerin Sofia Vergara (sie sieht wieder zehn Jahre jünger aus als sie ist) haben es schon vom Drehbuch her mit sehr dünnem Material zu tun.
Die Regie von Anne Fletcher (sie entdeckte mit „Step up“ Channing Tatum für die Leinwand) beschränkt sich jedoch auch nur auf das Vermeiden gröbster Fehler, wenn in den wenig aufregend fotografierten Verfolgungen und Schießereien oft nur die Schneckenpost abgeht. Auch die interessant besetzten Nebenrollen bleiben glanzlos, weil sie niemals mehr als Stichwort- oder Startschussgeber sein dürfen. Immerhin ist der Wortwitz nicht ganz so vulgär wie vor zwei Jahren in „Taffe Mädels“ – und Reese und Sofia zweifellos gekonnt gekleidet. Das muss als Attraktion reichen, denn mehr Gutes ist nicht da.
Wertung: Zwei von fünf Sternen