Essen. In dem Drama “Frau in Gold“ kämpft Helen Mirren als rechtmäßige jüdische Erbin um ein Bild des Malers Gustav Klimt, das von den Nazis geraubt wurde.

Es war ein später Triumph der Gerechtigkeit, als ein Schiedsgericht in Wien 2006 im Sinne von Maria Altmann entschied. Nach beinahe 70 Jahren kehrte damit die „Frau in Gold“, Gustav Klimts berühmtes, 1907 entstandenes Porträt von Adele Bloch-Bauer, in den Besitz der Familie Bloch-Bauer zurück. Von der sich über Jahre hinziehenden juristischen Auseinandersetzung erzählt der britische Theaterregisseur und Filmemacher Simon Curtis in dem Justizdrama „Die Frau in Gold“.

Eigentlich hatte die von Helen Mirren gespielte jüdische Industrieerbin Maria Altmann mit ihrer Kindheit und Jugend in Wien abgeschlossen. Zu schmerzlich sind die Erinnerungen an die Flucht vor den Nazis.

Ausstellungsstück im Schloss Belvedere

Nach dem Tod ihrer Schwester erfährt Maria vom Verbleib des Porträts ihrer Tante, das nach dem Krieg zu einem der zentralen Ausstellungsstücke im Schloss Belvedere wurde. Also wendet sie sich an den jungen Anwalt Randol Schoenberg (Ryan Reynolds). Natürlich sind die Rückblenden in die 1930er Jahre reine Kolportage. Und gelegentlich macht sich in den Bildern und Szenen eine vielleicht auch etwas übertriebene Sentimentalität breit.

Trotzdem nähern sich Curtis und sein Drehbuchautor Alexi Kaye Campbell dem Thema Beutekunst mit einer für einen Spielfilm beinahe schon überraschenden Ernsthaftigkeit. Immer wieder konzentrieren sie sich ganz auf die juristischen Verwicklungen, durch die sich die rechtmäßigen Besitzer von einst durch die Nazis enteigneten Kunstwerken kämpfen müssen. In diesen Szenen kommt „Die Frau in Gold“ der Dokumentation „Stealing Klimt“ eindrucksvoll nahe.

Wertung: Drei von fünf Sternen