Düsseldorf. Zusätzlich zum Bodenpersonal der Lufthansa streikt seit Donnerstagmorgen auch das Sicherheitspersonal am Flughafen Düsseldorf – die Infos im Überblick.
- Flughafen Düsseldorf: Das Bodenpersonal der Lufthansa streikt seit Donnerstagmorgen, 7. März.
- Zusätzlich streikt auch das Sicherheitspersonal am Düsseldorfer Flughafen – unangekündigt.
- 13 Flüge am Flughafen in Düsseldorf sind gestrichen oder umgeleitet worden.
- Ebenfalls ohne Vorwarnung streiken Sicherheitsbeschäftigte des Frachtbereichs am Flughafen Köln/Bonn.
Neben dem Bodenpersonal der Lufthansa streikt seit 3.30 Uhr am Donnerstagmorgen auch das Sicherheitspersonal am Flughafen Düsseldorf – unangekündigt! Das teilten der Flughafen und die Gewerkschaft Verdi mit. Die Gewerkschaft Verdi, die zu den Streiks aufgerufen hatte, rechnet durch den zusätzlichen Streik im Sicherheitsbereich über den Tag mit Verzögerungen im Flugbetrieb. 13 Flüge sind nach Angaben des Flughafens Düsseldorf gestrichen beziehungsweise umgeleitet worden.
„Der Flugbetrieb wird größtenteils aufrechterhalten“, sagt ein Flughafensprecher. „Passagiere sind leider betroffen von längeren Wartezeiten, als sie es sonst gewohnt sind. Aber wir tun alles gemeinsam mit unseren Partnern, dass die Auswirkungen gering bleiben und die Flüge weitestgehend realisiert werden können.“ Alle Passagiere, die für Donnerstag einen Flug ab Düsseldorf geplant hätten, seien gebeten, sich vor ihrer Anreise bei den Airlines oder den Reiseveranstaltern über ihren Flugstatus zu informieren.
Regulär sei am Donnerstag mit 42.000 Passagieren zu rechnen, so der Flughafensprecher. Davon seien 21.000 Abfliegende. Ein Drittel von ihnen sei am Morgen bereits durch die Kontrolle gelangt. „Sie sind jetzt schon abgefertigt.“ Durch den Notbetrieb an den Kontrollstellen komme es allerdings zu längeren Wartezeiten und Schlangen. Die Verhältnisse seien aber geordnet. Die Passagiere würden gebeten, nicht früher als drei Stunden vor dem Abflug zum Flughafen zu kommen.
Sicherheitsbeschäftigte des Frachtbereichs streiken am Flughafen Köln/Bonn
Anders als an den Flughäfen Frankfurt und Hamburg, wo Verdi ebenfalls die Sicherheitskontrolle bestreikt, ist die Aktion in Düsseldorf von der Gewerkschaft nicht angekündigt worden. Dadurch solle verhindert werden, dass der Flughafen und seine Partner sich auf den Ausstand einstellen könnten, heißt es von der Gewerkschaft. Der Flughafen Düsseldorf spricht dagegen von einem „unverhältnismäßigen Streik“.
Ebenfalls ohne Vorwarnung waren am Mittwochabend Beschäftigte an den Personal- und Warenkontrollen am Flughafen Köln/Bonn in den Ausstand getreten. Damit soll insbesondere der Frachtverkehr getroffen werden, Passagierflüge sollen nicht betroffen sein.
Lufthansa-Streik: 70 Starts und Landungen am Düsseldorfer Flughafen fallen aus
Die Gewerkschaft Verdi hatte im Vorfeld lediglich den Streik des Bodenpersonals der Lufthansa angekündigt. Der Warnstreik begann in der Nacht zu Donnerstag, 7. März 2024, um 4 Uhr, und endet am Samstag, 9. März 2024 um 7:10 Uhr. Der Ausstand sei sehr erfolgreich angelaufen, die Hallen der Lufthansa-Technik seien leer, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi am frühen Donnerstagmorgen am Frankfurter Flughafen.
Von dem Streik des Bodenspersonals der Lufthansa sind nach Angaben des Düsseldorfer Flughafens nur Flüge nach Frankfurt und München betroffen. Rund 725 der ursprünglich 795 während des Streikzeitraums geplanten Starts und Landungen könnten regulär durchgeführt werden. 70 der 795 Starts und Landungen waren mit Lufthansa vorgesehen und sollten nach München und Frankfurt gehen – diese können wegen des Streiks nicht durchgeführt werden, heißt es seitens des Flughafens.
Am Flughafen Köln/Bonn wurden im Streikzeitraum knapp 30 Lufthansa-Verbindungen gestrichen. Ein Umstieg auf die Bahn ist für Passagiere wegen des GDL-Streiks diesmal nur sehr eingeschränkt möglich. Alle anderen Flüge ab Düsseldorf und Köln/Bonn sollen planmäßig stattfinden.
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Folgende Flüge vom Düsseldorfer Flughafen fallen am Donnerstag (7. März) aus:
- 06:15 Uhr: LH 2037 nach München
- 06:30 Uhr: LH 073 nach Frankfurt
- 08:20 Uhr: EW 7061 nach Hamburg
- 08:25 Uhr: LH 2001 nach München
- 08:50 Uhr: LH 075 nach Frankfurt
- 09:25 Uhr: LH 2005 nach München
- 10:50 Uhr: LH 077 nach Frankfurt
- 11:55 Uhr: LH 2013 nach München
- 13:25 Uhr: LH 2017 nach München
- 14:40 Uhr: LH 081 nach Frankfurt
- 16:05 Uhr: LH 2021 nach München
- 17:25 Uhr: LH 2023 nach München
- 18:25 Uhr: LH 2025 nach München
- 18:50 Uhr: LH 087 nach München
- 19:25 Uhr: LH 2029 nach München
- 20:25 Uhr: LH 2033 nach München
Folgende Flüge zum Düsseldorfer Flughafen fallen am Donnerstag (7. März) aus:
- 07:40 Uhr: LH 2000 aus München
- 08:05 Uhr: LH 072 aus Frankfurt
- 08:40 Uhr: LH 2004 aus München
- 10:05 Uhr: LH 074 aus Frankfurt
- 11:10 Uhr: LH 2012 aus München
- 12:40 Uhr: LH 2016 aus München
- 13:55 Uhr: LH 078 aus Frankfurt
- 15:20 Uhr: LH 2020 aus München
- 16:40 Uhr: LH 2022 aus München
- 17:40 Uhr: LH 2024 aus München
- 17:50 Uhr: LH 084 aus Frankfurt
- 18:00 Uhr: EW 7066 aus Hamburg
- 18:40 Uhr: LH 2028 aus München
- 19:40 Uhr: LH 2032 aus München
- 20:05 Uhr: EW 9033 aus Hamburg
- 21:10 Uhr: LH 2038 aus München
- 22:20 Uhr: LH 088 aus Frankfurt
- 22:40 Uhr: LH 2040 aus München
Auch am Freitag, 8. März, fallen sämtliche Lufthansa-Flüge von und nach Frankfurt und München aus. Der Flughafen Düsseldorf bereite sich gemeinsam mit Airlines und Abfertigungspartnern bestmöglich auf den Streik vor, um „die Auswirkungen auf die Passagiere zu minimieren“, heißt es weiter seitens des Flughafens.
Lufthansa-Streik: Verdi verlangt 12,5 Prozent mehr Geld für Bodenpersonal
Da der Streikaufruf auch das Unternehmen LEOS (Lufthansa Engineering and Operational Services) betreffe, das im Auftrag verschiedener Airlines und deren Bodenverkehrsdienstleistern den sogenannten „Push Back“ durchführe, prüfe der Airport angesichts möglicher streikbedingter Engpässe bei diesen Push-Back-Vorgängen alternative Lösungen, heißt es. Bei vergangenen Streiks des Bodenpersonals von Lufthansa habe es dadurch allerdings keine Einschränkungen gegeben.
Die Gewerkschaft Verdi hatte das gesamte Bodenpersonal der Lufthansa mit rund 25.000 Leuten zum Warnstreik aufgerufen. Es ist bereits die fünfte Warnstreikwelle in dem Tarifkonflikt und die dritte mit direkten Auswirkungen auf die Passagiere.
Verdi verlangt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten 12,5 Prozent mehr Geld, während das Unternehmen bei einer Laufzeit von 28 Monaten bislang 10 Prozent angeboten hat. Vergleichsweise unstrittig ist nach vier Verhandlungsrunden eine Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro.
Streik bei der Lufthansa: Auch Kabinenpersonal hat sich streikbereit gemacht
Neben dem Bodenpersonal hat sich am Mittwoch (6. März) auch das Kabinenpersonal von Lufthansa streikbereit gemacht. Ein Zeitpunkt für den Streik des Lufthansa-Personals in den Kabinen steht aber noch nicht fest.
Kurz vor Beginn der fünften Verdi-Warnstreikwelle am Boden haben am Mittwoch die Flugbegleiter und Flugbegleiterinnen mit einer deutlichen Mehrheit von mehr als 96 Prozent für Streiks gestimmt. Das haben die Urabstimmungen bei der Lufthansa und ihrer Regionaltochter Lufthansa Cityline ergeben, wie die Gewerkschaft Ufo am Mittwoch in Mörfelden-Walldorf bei Frankfurt bekannt gegeben hat.
Forderung für das Lufthansa-Kabinenpersonal: 15 Prozent mehr Gehalt und Inflationsausgleichsprämie
Über ein mögliches Streik-Szenario und einen Termin soll später entschieden werden. Ufo-Chef Joachim Vázquez Bürger betonte die Entschlossenheit der Mitglieder und der gesamten Kabine, die sich auch in zahlreichen Neueintritten zeige. Ein Streik sei weiterhin vermeidbar: „Wir bleiben auch weiterhin offen für angemessene Angebote und faire Lösungen des Arbeitgebers, um Streiks möglicherweise noch kurzfristig abzuwenden.“
Für die rund 18.000 Kabinenbeschäftigten der Lufthansa und die knapp 1000 Kräfte der Cityline fordert Ufo im Kern 15 Prozent mehr Geld bei einer Vertragslaufzeit von 18 Monaten. Außerdem will die Gewerkschaft eine Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro sowie höhere Zulagen erreichen. (thea und lk mit dpa)