Los Angeles. Am Anfang hat man die Serie wenig beachtet, doch zum Schluss fegte sie durch die Medienlandschaft: “Breaking Bad“ hat das Fernsehen verändert. Nach dem Ende der Serie wurde das bei den Emmys reich belohnt. Und es scheint einen würdigen Nachfolger zu geben.

Es gab Überraschungssieger und Überraschungsverlierer, doch der große Gewinner des Abends war unumstritten: "Breaking Bad" hat die 66. Emmy-Verleihung dominiert und gleich sechs der wichtigsten Fernsehpreise der Welt mitgenommen. In fast allen Hauptkategorien war die überraschende, brutale, kreative Serie ganz vorn. Die ist vorbei - aber "True Detective" will offenbar da weitermachen, wo "Breaking Bad" aufgehört hat.

Die Serie um einen krebskranken Chemielehrer, der erst zum kleinen Drogenkoch und dann zum Schwerstkriminellen wird, hat das Fernsehen verändert. Die Revolution hatte ein Jahrzehnt zuvor schon die Serie "The Sopranos" angestoßen: Kluge Drehbücher, große Budgets, brillante Schauspieler - und doch alles "nur" für das Fernsehen. So viel Aufwand gab es bislang nur für das Kino.

Fünf Emmys für "True Detective"

"Breaking Bad", in Deutschland bei Arte und RTL Nitro im TV, hat mit einer immer wieder verblüffenden Geschichte, großen Bildern und hervorragenden Schauspielern diese Entwicklung fortgesetzt. Kein Wunder, dass sie "beste Dramaserie" wurde und auch die Emmys für den besten Hauptdarsteller (Bryan Cranston) und die beiden Nebendarsteller (Aaron Paul und Anna Gunn) bekam.

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Gleich danach kommt "True Detective" (Sky Atlantic HD). Matthew McConaughey bekam zwar nach seinem Oscar ("Dallas Buyers Club") nicht auch noch den Emmy. Aber die Krimiserie um zwei Ermittler, den anderen spielt Woody Harrelson, die einen Serienmörder in Louisiana jagen, hat viel von "Breaking Bad" - nicht zuletzt die düstere Ausstrahlung. Die zweite Staffel läuft im nächsten Monat in den USA an, die erste wurde gleich mit fünf Emmys belohnt.

"True Detective" ist eine Produktion des Kabelkanals HBO, der 99 Mal nominiert war. Netflix brachte es auf 31 Nennungen. Beides ist nicht klassisches Fernsehen, Netflix als Streamingdienst läuft nicht einmal über die gewohnten Kanäle, sondern schlicht über das Internet. Ein Programmschema gibt es nicht, wer etwas sehen will, klickt es einfach an.

Die Lieblingsserie nur einmal die Woche und zu einer ganz bestimmten Zeit anschauen? Wenn die Kleinkinder von heute erwachsen sind, wird ihnen das so seltsam erscheinen, als dürfte man Wikipedia nur montags von 20.15 bis 21 Uhr anklicken.

Robin Williams wird gewürdigt

Ganz still wurde Robin Williams gewürdigt. "Er hat uns zum Lachen gebracht, er hat uns glücklich gemacht. Was kann man Größeres über einen Menschen sagen", sagte Komiker Billy Crystal. "Es ist komisch, von ihm in der Vergangenheit zu sprechen, weil er noch so präsent ist." Williams hatte sich zwei Wochen zuvor das Leben genommen.

Das erste Mal seit 1976 wurde die große Gala nicht an einem Sonntag ausgestrahlt, weil da schon die MTV-Videopreise liefen. "Wir sind auf einen Montagabend im Hochsommer geschoben worden", sagte Gastgeber Seth Meyers trocken. "Nach den Gesetzen des Fernsehens bedeutet das, dass die Emmys wohl bald abgesetzt werden." (dpa)