Mainz. Das ZDF weigert sich, den Wahlwerbespot der Satirepartei zu senden. Der Sender sieht darin keine Wahlwerbung sondern Werbung für das Magazin “Titanic“. “Die Partei“ verzichtet nun auf die Ausstrahlung des Spots - damit das ZDF in einem Rechtsstreit keine Rundfunkgebühren verschwende.

Nach einem Streit mit dem ZDF verzichtet die Satirepartei "Die Partei" auf die Ausstrahlung eines abgelehnten Wahlwerbespots. "Die Partei" wolle einen Rechtsstreit vermeiden, "damit das ZDF nicht weiterhin Rundfunkgebühren verschwendet", teilte das Frankfurter Satiremagazin "Titanic" am Sonntag mit.

Die Zeitschrift nennt sich selbst offizielles Parteiorgan von "Die Partei". Was anstelle des Spots gesendet werde, stehe noch nicht fest, sagte "Titanic"-Chefredakteur Tim Wolff. Der Satirepartei steht Wahlwerbung zur Europawahl am 25. Mai zu, ein Sendeplatz am 20. Mai ist reserviert.

Auch die überarbeitete Version lehnt das ZDF ab

Das ZDF hatte am Freitag erklärt, es lehne die Ausstrahlung des Spots ab, weil es sich dabei inhaltlich nicht um Wahlwerbung für "Die Partei" handele. Der Spot werde vielmehr missbräuchlich dazu genutzt, Werbung für die "Titanic" zu machen.

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Der angebliche Wahlwerbespot schließt mit der Aufforderung "Am 30. Mai Titanic kaufen". Außerdem werden nach Ansicht des Zweiten ein Papst sowie Moderator Markus Lanz, auf deren Kosten im Spot Witze gemacht werden, in ihren Persönlichkeitsrechten verletzt.

Nach Darstellung der "Titanic" wurde der Spot daraufhin verändert. Ein vom ZDF beauftragter Anwalt habe am Sonntag aber auch die überarbeitete Version abgelehnt, sagte Wolff. Beim ZDF war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. (dpa)