Berlin. Arztserien sind altbekannt, Knastserien ebenfalls. Mit der TV-Serie “Der Knastarzt“ verbindet RTL die zwei bewährten Formate. Die medizinischen Fälle sollen dabei im Vordergrund stehen, das Gefängnisleben ist die Hauptbühne. Am Donnerstag startet der Sechsteiler.
Dabei wollte Doktor Tobias Falk doch nur helfen. Um den Schmerz einer befreundeten Krebspatientin zu lindern, verabreicht der junge Mediziner ihr einen tödlichen Medikamentencocktail. Auf seiner Geburtstagsparty wird er deshalb verhaftet. Weil die Dame ihn - sehr zum Missfallen der Angehörigen - überraschend zum Alleinerben bestimmt hat, wird der Sterbehelfer sogar wegen Mordes verurteilt: Zehn Jahre Haft. Immerhin kann er im Gefängnis weiter doktern.
Am Donnerstag, den 3. April um 21.15 Uhr läuft die sechsteilige Serie an, direkt nach dem explosionslastigen Einsatz der Autobahnpolizisten von "Cobra 11".
Medizinische Fälle sind roter Faden, das Gefängnisleben die Hauptbühne
Mit der actionreichen Dramaserie "Der Knastarzt" schlägt RTL die Brücke zwischen Arztdrama und Gefängnisserie. Die Kreuzung der zwei altbewährten Formate präsentiert der Kölner Privatsender als Novum. "Ich hab so einen Twist noch nicht gesehen", sagt Serienproduzent und neuer RTL-Fiction-Chef Philipp Steffens. Die medizinischen Fälle sollen der rote Faden sein, das Gefängnisleben die Hauptbühne. "Das ist eine spannende Welt, in die nicht jeder reinkommt", meint Steffens. "Draußen ist alles grau, im Knast ist alles schwarz und weiß, gut und böse."
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RTL hat bereits Erfahrung mit Gefängnis-Geschichten. Im Gegensatz zur ehemals quotenstarken Seifenoper "Hinter Gittern - Der Frauenknast" steht diesmal nicht eine ganze Reihe von Frauen, sondern nur eine Hauptfigur im Mittelpunkt: Tobias Falk, den Bernhard Piesk spielt.
Gefängnisdirektorin Katja Herwald (Clelia Sarto) bietet dem studierten Sträfling an, tagsüber mit Schwester Anke (Laura Osswald) die Krankenstation zu übernehmen. Dort behandelt er Schwerverbrecher statt Privatpatienten. Nach der Sprechstunde muss er wieder in seine Zelle. Neben den üblichen Wehwehchen wird der Mediziner deshalb mit Drogengeschäften, Bandenrivalität und Schließer-Schikanen konfrontiert.
Ex-Gefangene finden die Serie authentisch
Drei Monate drehte der Sender vor allem in der verlassenen Justizvollzugsanstalt "Ulmer Höh" in Düsseldorf. "Da hat man in jeder Ritze noch so viel Energie von der Knastzeit gespürt", erzählt Hauptdarsteller Piesk. Selbst Ex-Gefangene hätten der Serie bereits Authentizität bestätigt. Der Schauspieler der DDR-Serie "Weissensee" ist froh, nicht das Schicksal seiner Figur Falk zu teilen. "In Freiheit zu leben, ist eines der wichtigsten Dinge für mich."
Auch Michael Starkl ("Der letzte Bulle"), Götz Argus ("Die Sturmflut") und Aleksandar Jovanovic (RBB-"Tatort"-Fall "Alles hat seinen Preis") spielen hinter Gittern mit. Regie führten Andreas Menck und Sascha Thiel. Laut Piesk stehen die Bücher für die zweite "Knastarzt"-Staffel bereits. (dpa)