Essen. . Neu heißt nicht gleich besser: Unter dem Motto „Club Night“ gab es das erste Mal bei „Deutschland sucht den Superstar“ einen Tanzwettbewerb für die Kandidaten – eine von mehreren Neuerungen in Staffel elf. Ironischerweise war das Highlight der Show dann aber ein alter Bekannter.
„Kandidaten an die Macht“ heißt es in diesem Jahr beim Show-Klassiker DSDS – schließlich muss sich nach zehn Staffeln immer gleich ablaufender Show ja auch mal wieder was tun. Ums Tanzen kamen die Teilnehmer trotz „Bestimmungsrecht“ aber nicht. So sollte die erste Live-Show eine „Club Night“ werden. Um es vorwegzunehmen: So richtig Party-Feeling versprühten jetzt nicht so viele. Langweilig wurde der Abend aber trotzdem nicht: Gleich drei Entscheidungen, eine unfaire Abstimmung, Tanzeinlagen, die keine waren, und ein alter Bekannter bestimmten die erste Mottoshow. Aber mal ganz von vorne.
Schon beim Start wird klar, worum es an diesem Abend gehen soll: Moderatorin Nazan Eckes tanzte im super knappen Outfit a lá „Let's Dance“ in die Show, begrüßte die Zuschauer mit einem „Olá“ - doch die angekündigte lockere Stimmung aus Kuba kam trotz ihrer Bemühung nicht so wirklich rüber. Und erst mal wurde es ja auch ernst: Denn fünf Wackelkandidaten zitterten noch um den Einzug in die Show. Und nur für zwei hat sich das Üben am Ende auch gelohnt: Elif und Yasemin durften auftreten, für Maxi, Anita und Angelo war das ganze Training umsonst.
DSDSTänzerisches Können war am Ende egal
So ist das Business eben manchmal: hart und unfair. Genau wie die nächste Neuerung. Denn die übrig gebliebenen zwölf Kandidaten mussten in zwei Gruppen von je sechs Sängern auftreten, aus jeder Gruppe sollte dann einer raus fliegen. Ob das nun fair ist oder nicht, das hat niemanden interessiert. Auch nicht, ob die so groß angekündigte „Dance Challenge“ erfüllt wurde. Und dabei hatte es so gut angefangen: Kandidat Alessandro überraschte mit einer akrobatischen Tanzeinlage, ließ auf tolle Bewegungen hoffen. Auch Sophia, Enrico und Yasemin bewiesen echtes Rhythmusgefühl. Doch vor allem in der zweiten Hälfte (die Krönung: Österreicher Richard) blieben die weitgehend aus. War der Jury ja auch egal – und den Zuschauern anscheinend auch.
Sie singen in den DSDS-Liveshows
Gehen musste am Ende nämlich unter anderem Inderin Sophia, die mit „einem Hauch von Bollywood“, wie es Nazan Eckes nannte, einen der besten Auftritte ablieferte und die „Dance Challenge“ - und mit ihr ein Auto – gewann. Da hat sich die Tanzeinlage jedenfalls in der Hinsicht gelohnt. Ansonsten schien sie nicht wirklich ins Gewicht zu fallen, auch wenn sie weggelassen wurde, gab's Lob. Das gab es zwar auch für Larissa Melody, trotzdem musste sie am Ende ebenfalls gehen. Dafür schaffte es Daniel Ceylan aus Meschede in die nächste DSDS-Liveshow.
Ex-DSDS-Finalist Menowin Fröhlich lieferte die beste Show
Eins blieb aber beim Alten: Die grenzwertigen Sprüche konnte sich Dieter Bohlen nicht verkneifen: „Deine Töne sind wie Frauenbrüste: Manche sind richtig, manche sind falsch“ kommentierte er den ersten Auftritt von Alessandro. Insgesamt wurde er in der ersten Live-Show zwar von keinem der Kandidaten wirklich enttäuscht, echte Highlights gab's aber auch nicht.
Doch am Ende sollte der „Pop-Titan“ noch mal voll auf seine Kosten kommen: Denn sein „Schützling“, Ex-Finalist Menowin Fröhlich, trat als Überraschungsgast auf – und zeigte den Kandidaten wie man Tanz und Gesang gekonnt miteinander verbindet. Mit Abstand der beste Auftritt des Abends, der auch Dieter Bohlen nicht kalt ließ: „Ich hab' mir beim Casting die ganze Zeit gewünscht, dass einer wie Menowin kommt – kam aber nicht“, sagt er. Aha, klingt ja ganz so, als sei dann doch früher alles besser gewesen ...