Zweibrücken. Zusammen mit ihrem einstigen Mann Bert feierte Cindy Berger früher große Schlagererfolge. Nun ist sie bald in der RTL-Show “Let's Dance“ zu sehen. Ihr Ziel: nicht beim ersten Mal rausfliegen. Angebote für das RTL-Dschungelcamp hat die 66-Jährige bisher stets abgelehnt.
Cindy Berger (66), weiblicher Teil des einstigen Duos Cindy & Bert ("Immer wieder sonntags"), tritt lieber bei "Let's Dance" auf als im Dschungelcamp. "Ich war immer wegen des Dschungelcamps gefragt worden, habe aber immer dankend abgelehnt, weil ich mir das nicht zugetraut hätte", sagt die 66-Jährige im dpa-Interview. Am 28. März ist es soweit, dann beginnt die neue Ausgabe der RTL-Show, und Cindy (jüngstes Album: "Mindestens haltbar bis...") ist dabei.
Die Vorbereitungen zu "Let's Dance" laufen. Wie sieht das konkret bei Ihnen aus?
Cindy Berger: Man bekommt einen Tanzpartner zur Seite, der mit einem trainiert und die Tänze absolviert, so lange man dabei ist. Ich habe da Glück gehabt, ich habe einen ganz, ganz guten Lehrer, der sehr viel vermitteln kann. Er heißt Marius, kommt aus Transsilvanien und hat eine Ballettausbildung. Er hat es drauf, ist aber unerbittlich. Wir hatten jetzt acht Tage Training und das immer sechs Stunden am Stück.
Ist das nicht sehr anstrengend?
Berger: Es ist schon anstrengend, aber nie so, dass man völlig fertig wäre. Ich hatte Angst vor Muskelkater, aber der kam nicht. Man wird zwar richtig gefordert, aber deshalb habe ich es ja auch gemacht. Ich war immer ein bisschen neidisch auf die, die da mitgetanzt haben und habe gedacht: So ein Training möchte ich auch mal machen - und so eine Entwicklung. Die meisten nehmen ab, bewegen sich ganz anders und bringen Leistungen, die man ihnen nie zugetraut hätte. Und ich wollte mal testen, wie weit das bei mir geht.
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Sie wollen damit quasi Ihre eigenen Grenzen austesten?
Berger: Das auch, ja. Und mich so einer Herausforderung stellen. Nach dem Tod von Bert wurde es mir ein bisschen zu ruhig. Es ist ja dann immer so, dass die Leute erstmal Abstand halten und man nicht mehr so oft gefragt wird. Und ich habe auch nicht groß darüber informiert, was ich solistisch mache. Also, es war mir alles zu ruhig. Ich bin zwar im Rentenalter, aber an Rente möchte ich überhaupt noch nicht denken. Das wäre für mich ganz schlimm, wenn ich plötzlich nur noch mein Privatleben genießen dürfte. Dafür bin ich nicht der Mensch.
Sie treten ja auch so noch auf, unabhängig von der Show?
Berger: Ja, ich habe ja ein neu es Album, das wirklich nur gute Resonanz bekommt. Die Titel hat alle mein Sohn geschrieben. Darauf bin ich richtig stolz. Also aufhören ist wie gesagt kein Thema. Und das waren alles Gründe, weshalb ich mich für dieses Format gemeldet habe. Ich war immer wegen des Dschungelcamps gefragt worden, habe aber immer dankend abgelehnt, weil ich mir das nicht zugetraut hätte. Aber "Let's Dance" würde ich gerne machen, habe ich letztes Jahr gesagt. Und nach diversen Gesprächen hat sich im Januar abgezeichnet, dass das klappt.
Welchen Tanz tanzen Sie denn am liebsten?
Berger: Das habe ich noch gar nicht rausgefunden. Ich merke nur: Ich reagiere auf Rhythmen wie beim Tango oder Paso Doble, wo es immer solche Akzente gibt mit Stopps und Pausen - wo man etwas betonen kann. Aber was man gern macht, muss man nicht immer gut können. Ich bin froh, dass wir als ersten Tanz einen langsamen Walzer haben. Aber den habe ich auch unterschätzt. Das ist nicht nur 1,2,3, da gibt es so viele Figuren, das ist schon eine Herausforderung. Aber Marius hat gesagt, eigentlich hätten wir Glück, denn der langsame Walzer wäre eine gute Grundlage für alle anderen Tänze. Insgesamt sind es zehn.
Was ist denn Ihr persönliches Ziel bei "Let's Dance", wie weit wollen Sie kommen?
Berger: Naja, ich will nicht gleich beim ersten Mal rausfallen. Ich glaube, das will keiner von allen zehn. Das ist die größte Angst, die jeder hat - wenn man von Angst sprechen kann. Aber ich habe mir auch nie vorgestellt, dass ich eine Chance hätte, zu gewinnen. Da sind ja Leute dabei - etwa Tanja Szewczenko - wie die sich bewegt, da kann ich nicht mit konkurrieren. Und da gibt es noch ein paar mehr. Aber auch altersmäßig: Das wäre ja ein schwaches Bild für die anderen, wenn da so eine alte Tante käme und würde sie alle schlagen. Dabeisein ist für mich alles, eine gute Leistung bringen auch, und Respekt habe ich vor allen, die dabei sind.
ZUR PERSON: Cindy Berger (66) gehörte mit ihrem früheren Mann Norbert (Bert) Berger seit den 1970er Jahren zum Inventar der deutschen Schlagerwelt. 1988 trennten sie sich privat und beruflich. 1994 konnte Dieter Thomas Heck sie zu einem Comeback auf der Bühne überreden. Bert starb 2012.