Frankfurt/Main. Ende Februar verkündete das ZDF das Aus für seinen Anne-Frank-Film. Nun kündigt die ARD an, das Schicksal des Frankfurter Mädchens unter Federführung des Hessischen Rundfunks zu verfilmen. 2015 liegt die Ermordung der Tagebuch-Autorin im Konzentrationslager Bergen-Belsen 70 Jahre zurück.

Die ARD dreht einen Film über Anne Frank. Unter Federführung des Hessischen Rundfunks (hr) entstehe derzeit "die erste große deutsche Verfilmung der Lebensgeschichte des Frankfurter Mädchens", teilte der Sender am Donnerstag mit.

Das Doku-Drama werde die Beziehung von Vater und Tochter in den Mittelpunkt stellen. Otto Frank hat als einziger Bewohner der Amsterdamer Zuflucht, in der die Familie sich vor den Nazis versteckt hielt, überlebt. "Als Erster liest er Annes Tagebuch nach ihrem Tod, und vor seinem inneren Auge entsteht das Leben im Hinterhaus neu."

Die Hauptdarstellerin werde derzeit bei Castings in Frankfurt und Berlin gesucht. Erste Interviews mit Zeitzeugen seien bereits gedreht. Dazu kämen bisher unveröffentlichte Fotos, Archiv- und Bildmaterial. Produziert wird der Film laut hr von der AVE Gesellschaft für Fernsehproduktion mbH, bei der die Verfilmungsrechte am Tagebuch der Anne Frank liegen. Parallel entstehe dort ein internationaler Kinofilm. Der Fernsehfilm soll Anfang 2015 im Ersten ausgestrahlt werden.

Respektloses Verhalten des ZDF?

Das ZDF hatte Ende Februar seine Pläne für einen Film über das jüdische Mädchen fallen lassen. Das Zweite wollte die Geschichte für 2015 verfilmen und dazu mit Produzent Oliver Berben und der Produktionsfirma Moovie zusammenarbeiten.

Der Anne Frank Fonds, der die Erben vertritt, hatte dem ZDF "respektloses Verhalten" vorgeworfen, weil der Fonds bereits ein internationales Filmprojekt über die Familie Frank plane. Im Jahr 2015 jährt sich der Tod Anne Franks im Konzentrationslager Bergen-Belsen zum 70. Mal. (dpa)