Mainz. Das ZDF hat Pläne zu einer geplanten Anne-Frank-Verfilmung für das Gedenkjahr 2015 verworfen. Grund ist offenbar ein Konflikt mit den Erben von Anne Frank. Wie das ZDF mitteilte, gibt es aber offenbar schon Alternativen zu dem ursprünglich geplanten Film.

Das ZDF lässt nach einem Konflikt mit den Anne-Frank-Erben die Pläne für einen Film über das jüdische Mädchen im kommenden Jahr fallen. "Das ZDF, Constantin Film und Moovie ... haben beschlossen, dass die geplante Anne-Frank-Verfilmung unter den gegebenen Umständen für das Gedenkjahr 2015 nicht zu realisieren ist", erklärte der Sender am Freitag in Mainz.

Es gebe jedoch alternative Projekte zum Jahrestag. Das Zweite wollte die Geschichte Anne Franks verfilmen und dazu mit Produzent Oliver Berben und der Produktionsfirma Moovie zusammenarbeiten. Im Jahr 2015 jährt sich der Tod Anne Franks im Konzentrationslager Bergen-Belsen zum 70. Mal.

Der Anne Frank Fonds, der die Erben vertritt, hatte dem ZDF im Januar "respektloses Verhalten" vorgeworfen, weil der Fonds bereits ein internationales Filmprojekt über die Familie Frank plane. Das ZDF entgegnete damals, der Sender habe nicht die Absicht, dem Fonds respektlos zu begegnen - mehrere Projekte schadeten dem Anliegen aber nicht.

Vor einer Woche war das ZDF noch von Einigung ausgegangen

Noch in der vergangenen Woche hatte das ZDF erklärt, es wolle Einvernehmen mit dem Fonds herstellen und Missverständnisse ausräumen. Ohne Einbindung des Anne Frank Fonds sollte es jedoch keine ZDF-Verfilmung geben. Anne Frank hatte in einem Versteck in Amsterdam zu Kriegszeiten ein Tagebuch geschrieben. (dpa)