Berlin. Komiker Olli Schulz hat aus der Frage “Was wäre wenn?“ eine Sendung gemacht und verbindet dabei Humor und Anspruch. Am Montag läuft die zweite Episode von “Schulz in the Box“. Darin muss sich der 40-Jährige in Tokio durchschlagen. Unter anderem geht er ins Kuschel-Café und mietet sich eine Familie.
Olli Schulz ist kein Idiot. Schon gar nicht, wenn man den Begriff wörtlich nimmt. Er kommt nämlich aus dem Griechischen und bedeutet laut Duden so viel wie "gewöhnlicher, einfacher Mensch". Dass Oliver Marc "Olli" Schulz - Komiker, Musiker und ProSieben-Sternchen - kein einfach gestrickter Typ ist, beweist er einmal wieder in seiner Serie "Schulz in the Box". Darin gelingt dem 40-Jährigen nämlich ein schwieriges Kunststück: Schulz verbindet Humor und Anspruch. Im Fernsehen. Auf einem deutschen Sender. Und es funktioniert.
Am Montag (3. Februar, 22.15 Uhr) zeigt ProSieben die zweite Episode von "Schulz in the Box". Dieses Mal muss sich Schulz in Tokio durchschlagen. In der japanischen Hauptstadt geht er ins Kuschel-Café und mietet sich eine Familie. "Es geht um Vereinsamung, und wie Leute versuchen, Beziehungen aufzubauen und Menschen zu finden", erzählt der Komiker der Nachrichtenagentur dpa im Interview.
Schulz schlägt ernstere Töne an
"Schulz in the Box" ist eine Mischung aus Klamauk und Dokumentarfilm. Dabei ist der Künstler in letzter Zeit eher mit ersterem aufgefallen. In der Joko-und-Klaas-Show "Circus Halligalli" (ProSieben) pöbelt er als versoffener "Schulzkowski" schon mal Prominente an oder brüllt Moderator Joko Winterscheidt zusammen.
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In seiner eigenen Sendung, "Schulz in the Box", schlägt er ernstere Töne an. "Was wäre, wenn ich einen anderen Lebensweg eingeschlagen hätte?", fragt Schulz im Trailer der Serie. "Wäre ich glücklicher, zufriedener? Oder lebe ich schon das Leben, das am besten zu mir passt?" Kurzerhand wird er in eine große Kiste gesteckt - und irgendwo ausgesetzt. Improvisationstalent Schulz muss sehen, wie er in seiner neuen Umgebung zurechtkommt.
Nachdenklichkeit und Blödel-Charakter
In der ersten Episode im Sommer 2013 gelang ihm das ganz gut. Er landete bei den Aktivisten von "Fuck for Forest" - eine Gruppe Hippies, die Pornofilme ins Internet stellen und mit dem Geld den Regenwald retten wollen. Nach ein paar Startschwierigkeiten diskutierte Schulz mit den Aktivisten über den Sinn des Lebens, spielte Gitarre und teilte veganes Essen aus. "Der Plan war eigentlich, dass ich mich ausziehe", verriet Schulz dem "Tagesspiegel" im Oktober. Machte er aber nicht. Das habe er zu plump gefunden.
Neben all den schrägen Typen und treffsicheren Witzen schwingt in "Schulz in the Box" ein Schuss Nachdenklichkeit mit, der den Blödel-Charakter aber nicht übertüncht. Diese Mischung hat das ProSieben-Management offenbar überzeugt. Neben der Tokio-Episode sind schon drei weitere Folgen, die ihn unter anderem nach Russland, in den Knast und zu einer Hüttengaudi führen, im Kasten. Oder besser gesagt: in der Kiste. (dpa)