Berlin. In der neuen Folge der Krimireihe “Unter Verdacht“ dreht sich am Samstag im ZDF alles ums Wasser. In der Episode “Das Blut der Erde“ stößt Senta Berger als ermittelnde Kommissarin Dr. Eva-Maria Prohacek auf rätselhafte Todesfälle und skrupellose Geschäfte mit dem wichtigsten Rohstoff der Erde.
Eva Maria Prohacek hat es nicht leicht. Nicht nur, dass sich die Polizistin als interne Ermittlerin bei Kollegen unbeliebt macht. Gegen wuchtige Frauen-Konkurrenz wie "Tatort"-Ermittlerin Klara Blum wirkt die zierliche Kommissarin, gespielt von Senta Berger, zudem eher unscheinbar und verletzlich. Im 19. Teil der Reihe "Unter Verdacht", den das ZDF an diesem Samstag, 14. September (20.15 Uhr), ausstrahlt, muss Prohacek wieder sehr stark sein.
Eigentlich beginnt alles ganz harmlos. Im beschaulichen Brunnharting wird ein Einbruch verübt, angeblich ohne Beute. Tatort: das Haus von Toni Schiermeier, Chef der lokalen Wasserwerke. Da der unbekannte Täter einen Schuss aus einer Polizeiwaffe abfeuert, ruft das die internen Ermittler Prohacek und ihren Kollegen André Langner (Rudolf Krause) auf den Plan.
Wasser als Quelle des Übels
Schnell entwickelt sich aus dem scheinbar kleinen Fall ein kompliziertes Geflecht aus Korruption, skrupelloser Geschäftemacherei und rätselhaften Todesfällen. Und das mitten in der Heimatstadt des Kommissariatsleiter Claus Reiter (Gerd Anthoff).
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Die Quelle allen Übels ist Wasser, "das Blut der Erde", wie der etwas überhöhte Titel der Folge schon andeutet. Marode Leitungen sollen für die schlechte Trinkwasserqualität Brunnhartings verantwortlich sein - und sogar für den Tod eines Babys. Doch die Stadtkasse ist leer. Höchste Zeit also, dass Bürgermeisterin Verena Erler (Carin C. Tietze) private Geldgeber ins Boot holt. Als ein verzweifelter Mitarbeiter des Wasserwerks tot aufgefunden wird, geht es für Prohacek und Langner schon längst nicht mehr nur um einen Einbruch.
Ermittler verzichten auf Verfolgungsjagden und Schusswaffen
Die Ermittler finden heraus, dass hinter der Privatisierung der international agierende Konzern "etVida" steckt. Der will nicht nur das örtliche Wasserwerk schlucken, sondern auch die gewaltigen Trinkwasservorkommen unterhalb der Stadt anzapfen. Von dem Deal profitieren auch einflussreiche Brunnhartinger wie Bauunternehmer Rossmeisl, Bierbrauer Bichler und das Einbruchsopfer Schiermeier. Wurde das Wasser mit Absicht verunreinigt?
Prohacek und ihr spröder Kollege nähern sich behutsam der Wahrheit. Wilde Verfolgungsjagden und heftige Schusswechsel sind ihre Sache nicht. Sie setzen lieber auf genehmigte Durchsuchungen, freundlich-bestimmtes Nachbohren und intensive Verhöre - eine Ermittlungstaktik, die dem Krimi mitunter den Schwung nimmt. Die mit dem Grimmepreis geehrten Hauptdarsteller werden zudem gelegentlich von blassen Mitspielern ausgebremst.
Hoffnungsfroh stimmt am Ende aber die Drohung des wunderbaren Gerd Anthoff in seiner Rolle des knurrigen Chefs Reiter: "Auch wenn es Euch nicht so ganz behagt, ein Weilchen bleib' ich Euch noch erhalten." (dpa)