Bochum. Zwölf neue Folgen der ZDF-Krimiserie um den Bochumer Ermittler „Heldt“ werden derzeit gedreht. Die Ruhr-Universität wurde jetzt zum Filmschauplatz. Genauso wie der Platz vor dem Bergbaumuseum am Taxistand, und im und am Exzenterhaus.
Der bärtige Lederjacken-Typ mit der tiefen Stimme spricht zwei Studentinnen von der Seite an. Die lassen ihn abtropfen, gehen weiter. „Ganz süß, der Typ“, sagt die eine, „eher so eine Art Hausmeister“, die andere. Alltag vor dem Hörsaal Geisteswissenschaften C? Nein, ein Kommando: „Danke!“ beendet die Szene, die sich aber noch dreimal wiederholen wird. Dreharbeiten in der Uni, „Heldt“ ermittelt wieder in Bochum.
Sechs Folgen waren im ZDF schon zu sehen, erfolgreich genug offenbar, damit Kai Schuman weiter ermitteln darf. Gedreht wird zwar weiterhin hauptsächlich in Kölner Studios, doch einige Drehtage werden doch vor Ort abgekurbelt. Vor dem Bergbaumuseum am Taxistand, im und am Exzenterhaus und rund um die Universität.
Bochum, eine echt "coole Stadt"
Hier forscht der experimentierfreudige Ermittler allerdings nicht nach gefälschten Doktorarbeiten, sondern in politisierten Kreisen, die sich gegen die Abwanderung einer Handy-Display-Firma aus der Stadt radikalisieren. In diesem Milieu geschieht ein Mord. Ähnlichkeiten mit tastsächlichen Gegebenheiten sind natürlich zufällig, sagt die Produzentin der Serie, Carina Hackemann. Sie hat übrigens vor einigen Jahren selbst an der RUB ihr Studium absolviert - exakt am Drehort, in der G-Reihe. „Sehr gerne!“ sagt sie.
Kai Schumann, gebürtiger Dresdener, sonnig-jungenhafter Darsteller des „Heldt“, findet Bochum natürlich eine „coole Stadt“. Gefragt, was er denn hier besonders schätze, überrascht der Schauspieler aber mit guter Kenntnis der lokalen Kunst- und Kulturszene: „Das stärkste Stück Bochum ist für mich die ‘Situation Kunst’ in Weitmar. Und natürlich finde ich auch die Jahrhunderthalle großartig.“
Rebellischer Schauspieler geht auch bei Rot
Mit seiner Rolle kann er sich gut identifizieren: „Große Verspieltheit paart sich mit Unmittelbarkeit, Regeln machen nur Sinn, wenn sie Sinn machen. Wenn die Ampel Rot zeigt und kein Auto ist weit und breit zu sehen, gehe auch ich bei Rot“.
Der Uni-Dreh verspricht viel Lokalkolorit einzufangen. In einer Sequenz irre „Heldt“ durch die Gänge und Türen, sehr realistisch. Auch die Studentinnen sind gut getroffen. Die Komparsinnen Lea Fleck und Carmen Kroll studieren Schauspiel und Medien in Köln respektive Düsseldorf und finden trotz der Wiederholungen die Dreharbeiten toll. Jeweils eine Zeile Text, und gut 30 Sekunden im Bild könnten ja auch der Start einer Filmkarriere werden.
Viele bekannte Gaststars - auch „Ralle“ Richter darunter
Wie schon in der ersten Staffel sind erneut viele Gaststars in den abgeschlossenen Folgen dabei. Darunter - wegen des großen Erfolges - erneut Ralf „Ralle“ Richter. Andere bekannte Namen sind Grit Böttcher, Ralph Morgenstern, Tilo Prückner, Jochen Nickel oder auch Hansa Czypionka.
Die neuen Folgen werden voraussichtlich Anfang 2014 ausgestrahlt, wenn die Serie Erfolg hat, ist auch eine Fortsetzung drin: „Wir haben noch Pläne: etwa mit dem VfL-Stadion und dem Starlight-Express.“ Also: einschalten.