Essen. ProSieben schickt zwölf Zicken in die Wüste. Viel mehr haben die Teilnehmerinnen von „Reality Queens auf Safari“ nämlich nicht. Vier Wochen lang müssen sie sich in albernen Spielchen gegenseitig übertrumpfen und vor allem das karge Leben im Wüstencamp ertragen.
Man sollte meinen, dass Afrika und seine Bewohner schon genug erlitten haben. Bürgerkriege, Aids, Hungersnöte – und jetzt auch noch zwölf aufgetakelte Möchtegern-Promi-Damen aus Deutschland. ProSieben schickt die selbstverliebten Teilnehmerinnen von „Reality Queen auf Safari“ in die Wildnis Tansanias. Vier Wochen müssen sie nicht nur Wettbewerbe bestreiten, sondern vor allem das Leben in der Wüste und die Gesellschaft der anderen ertragen. Zu gewinnen gibt es ganz viel Geld und natürlich noch viel mehr Aufmerksamkeit.
Die zwölf Kandidatinnen, die der Sender aus den Überresten verschiedener Casting- und Realityshows zusammengekratzt hat, sind: Micaela Schäfer, Nackedei aus dem Dschungelcamp; Tessa Bergmeier, Zicke von Germany's Next Topmodel; Gabriella „Gabby“ Del Almeida Rinne, Popstars-Produkt und Queensberry-Sängerin; Julia Fljat, Youtube-Sternchen; Janina Youssefian, hat mal unter Dieter Bohlen auf einem Teppich gelegen; Sunny S. Woodpecker (heißt eigentlich Sandra Specht), Schweizer Bachelor-Kandidatin; Nina Kristin, Millionärstochter; Bettie Ballhaus, Moderatorin und Nacktmodel; Tialda Van Slogteren, Popstars-Produkt und Sängerin von Room2012; Nancy Senga, betörte mal einen Bachelor; Kelly Trump, Pornodarstellerin; Sabrina (hat keinen Nachnamen), Big-Brother-Urgestein.
Reality-TVDie C-Promis kannten sich selbst nicht
Sie brauchen übrigens nicht peinlich berührt sein, wenn Ihnen der eine oder andere -oder auch fast alle Namen - nichts sagen. Die Kandidatinnen kannten sich gegenseitig nicht. Die erste Kontaktaufnahme verlief also jedes Mal so: „Woher kenne ich dich denn?“
Auf glitzernden High-Heels steigen die Kandidatinnen dann in Afrika angekommen aus dem Flugzeug und finden erst mal alles ziemlich bäh. Der Dreck, die Einöde, die schwarzen Menschen. In diesem Moment beginnt der Hohn, der der Show innewohnt, zu wirken.
Angesichts himmelschreiender Armut beschweren sich zwölf verwöhnte Deutsche über fehlende Klimaanlagen. Ihre einzige Sorge ist, ob sie auch genug Lipgloss dabei haben. Die afrikanische Realität wird nur angeschnitten. Der Focus liegt auf den Kandidatinnen, deren Gedanken nur um sich selber kreisen, um ihren Besitz und ihr Image.
Micaela Schäfer ist von Kleidung des Buschmanns überrascht
Gleich zu Beginn müssen sich die Damen in zwei Teams aufteilen, die Matiti Girls und die Bunga Babes. Diese zweideutigen Namen findet besonders Moderator Daniel Aminati tierisch witzig und rollt vielsagend mit den Augen. Dann kommt der Punkt, an dem die meisten der Teilnehmerinnen schon wieder in den Flieger steigen wollen: Sie sollen ihr Gepäck reduzieren, das Team mit den leichtesten Rucksäcken gewinnt.
Reality Queens auf Safari
Gewitzt, wie die Damen sind, ziehen sie alle ihre Kleider übereinander und packen nur das Nötigste in ihren Rucksack. Schließlich gewinnen die Bunga Babes mit nur 19 Kilo eine Woche im Luxus-Camp. Die Matiti Girls werden in ein Basic-Camp kutschiert. Ihr Betreuer für die Woche ist Buschmann Gudu, der Textilallergikerin Micaela gleich suspekt ist: „Der Buschmann ist bisher der mit den wenigsten Klamotten – das geht ja gar nicht!“ Allerdings wird Micaela diesen Rückstand in den nächsten Tagen mehr als wettmachen.
Frauen des Buschmanns sind entsetzt über Angebot von Micaela Schäfer
Ein Erdloch als Klo, Haferschleim morgens, mittags und abends, ein Eimer als Dusche – die Bewohnerinnen des Basic-Camps sind geradezu angewidert von ihrer Unterkunft. Millionärstochter Nina Kristin („Ich dusche zuhause zwei Mal am Tag und wenn ich es nur einmal schaffe, fühle ich mich schon dreckig.“) ekelt sich besonders lebhaft. Buschmann Gudu, der ununterbrochen fröhlich plappert und bald schon in Topmodel-Zicke Tessa eine Freundin gefunden hat, stößt Nina Kristin besonders ab: Er rieche so komisch.
Die Einzige aus der Matiti-Gruppe, die den Ausflug in die Wildnis wirklich zu genießen scheint, ist Big-Brother-Plappermaul Sabrina. Sie liebt eben die Natur und darin besonders die Tiere. Wie den räudigen Hund, der ins Camp kommt und nach Futter bettelt. Prompt stellt sie dem ungebetenen Besucher eine Schale mit ihrem Haferschleim hin, was nicht nur einem Regelverstoß gefährlich nahe kommt, sondern auch Busenwunder (die wohl einzig echten in dieser Show) Bettie auf den Plan ruft.
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Die hat Angst, dass der Hund sich erst sattfrisst und dann noch seine Kumpels holt, die die Reality-Queens gemeinsam auffressen werden. Ein Handgemenge, Geschrei, Drama pur! Am Ende ist Sabrina die Buh-Frau der Gruppe. Ihre positive Einstellung gegenüber dem Land hilft ihr aus dieser Position nicht wirklich heraus.
Camp-Arzt behandelt Flohbisse bei Teppichluder Janina
Später besucht die Basic-Camp-Gruppe Gudus Frauen und seine Kinder. Seine Gattinnen sind besonders von Micaelas spärlicher Bekleidung kein bisschen angetan und protestieren vollends, als diese ihnen ihr eh schon knappes Leoparden-Kleid schenken will. Gudu selber wundert sich nach der Woche, wie wohl die Eltern dieser durchgeknallten Damen sein müssen. Damit spricht er den Zuschauern wohl aus der Seele.
Zwar haben die Bunga Babes im Luxus-Camp ein Dixie-Klo und einen Koch, das Wüstenabenteuer hinterlässt aber auch bei den vom Glück geküssten Kandidatinnen Spuren. Teppichluder Janina beispielsweise trägt von der Challenge, bei der die beiden Teams auf die traditionelle Weise Feuer machen sollten, böse Blasen an den Fingern davon und wurde auch noch von Sandflöhen als Dorfschänke missbraucht.
Der Camp-Arzt behandelt sie mit viel freiverkäuflicher Salbe gegen Juckreiz, dennoch wirkt sich dieser elendige Zustand auch auf ihre Stimmung aus. Beim Essen gerät Janina mit Nancy aneinander, weshalb, das wissen beide nicht mehr. Also wird eben ein bisschen gekreischt und bockig geguckt. Am Ende der Woche wird Janina von ihrem Team trotz dieser Showeinlage nicht hinaus gewählt. Stattdessen muss Pornodarstellerin Kelly gehen, die gesundheitlich angeschlagen war. Die Matiti Girls musste Sabrina verlassen. Woche eins ist geschafft, fehlen noch drei weitere.