Köln. Wer bekommt die letzte Rose vom “Bachelor“? Am Mittwoch werden die RTL-Zuschauer es wissen, dann nämlich wird das Finale gezeigt. Alissa oder Mona - tatsächlich ist die Entscheidung längst gefallen. Was aus der Fernseh-Romanze wurde, darf Schönling Jan Kralitschka noch nicht verraten.
Im richtigen Leben wäre es die Vorhölle, mit 20 anderen Frauen um den Mann fürs Leben zu buhlen. Im Fernsehen setzen sich der Situation scharenweise Singles aus. Freiwillig. "Der Bachelor" heißt das TV-Format, das nicht etwa nach dem akademischen Abschluss benannt ist, sondern im Deutschen für das etwas altmodische Wort Junggeselle steht.
In den USA läuft zurzeit die 17. Staffel, in Deutschland steht an diesem Mittwoch (21.15 Uhr) beim Privatsender RTL zum dritten Mal ein Finale der Kuppelshow an: Teilzeitjurist und Model Jan Kralitschka (36) aus Bad Honnef muss sich als "Bachelor" nach wochenlangem Aussieben zwischen den letzten Kandidatinnen Alissa und Mona entscheiden. Bevor der Schönling seiner Auserwählten jedoch die krönende Rose übergeben darf, müssen die Damen noch die eine oder andere Hürde nehmen. Unter anderem steht ein Treffen mit Jans Eltern Helga und Heinz an.
RTL hat aktuelle "Bachelor"-Staffel seit November abgedreht
"Natürlich wäre es gut, wenn man sich mit den Schwiegereltern versteht", sagte Kralitschka. Ob sich der 36-Jährige, der bereits zwei Kinder aus früheren Beziehungen hat, in der Staffel verliebt hat, darf er nicht sagen. So sieht es der Vertrag mit RTL vor.
Die Sendung ist seit Mitte November abgedreht. Falls sich zwischen dem Bachelor und der Gewinnerin eine Beziehung entwickelt hat, müssen sie die bis zum Finale geheim halten. Nachbarn steckten einem Promi-Magazin bereits im Januar, dass der Junggeselle seit Kurzem mit einer "Jungen, Blonden" in seinem Bauernhaus wohnt. Pech für Alissa und Mona: Sie sind beide brünett.
Bei Kralitschkas Vorgängern war die Liebe kürzer als die Drehzeit
Bei Kralitschkas "Bachelor"-Vorgängern währte die Liebe ebenfalls kürzer als die Drehzeit selbst: Marcel Maderitsch trennte sich 2003 schon kurz nach der Entscheidung. Bei Paul Janke und seiner Auserwählten war 2011 noch vor Ausstrahlung der letzte Folge Schluss. Zu künstlich die Kennenlern-Situation. Zu schwierig die Zeit der Gemeinhaltung, hieß es.
Dabei hatten Woche für Woche Millionen vor dem TV mitgefiebert: Junggeselle Janke lockte 5,42 Millionen Zuschauer (Marktanteil: 16,3 Prozent) vor den Fernseher und toppte damit den RTL-Magneten "Deutschland sucht den Superstar". Auch dem aktuellen Bachelor Kralitschka gelang das.
RTL hat über vierte "Bachelor"-Staffel noch nicht entschieden
Die mediale Resonanz auf die Kuppelshow war jedoch oftmals weniger vorzeigbar: Als 2003 die erste deutsche "Bachelor"-Staffel über den Bildschirm flimmerte, ging ein Aufschrei durch die Republik. "Menschenverachtend" befanden einige Kritiker und beschrieben die Frauen als "devote Püppchen", sogar von "arabischem Kamelhandel" war die Rede. Der Quote tat das keinen Abbruch.
"Natürlich ist das Format ein bisschen 'trashig'", sagte der Medienpsychologe Jo Groebel. "Gleichzeitig spricht es aber auch ein Ur-Motiv der Frauen an: Die Vorstellung, DEN Richtigen im Leben zu finden." Es gehe aber weniger um die Identifikation mit den Kandidatinnen, sondern um das Verfolgen des Wettbewerbs. "Man hält zu seiner Favoritin - und regt sich über die anderen kräftig auf. Das zieht", erklärt Groebel.
Ob das "Der Bachelor"-Konzept auch in viertes Mal in Deutschland ziehen wird? Die Macher von RTL sind laut eines Sprechers noch nicht sicher, ob es bald schon wieder heißt: "Nimmst du diese Rose von mir?". (dpa)