Köln. Derzeit lassen sich alle großen deutschen Sender über DVB-T empfangen - doch 2015 ist damit Schluss: Die RTL-Gruppe will aus dem digitalen Antennenfernsehen aussteigen, weil DVB-T zu teuer sei, etwa 1,17 Millionen Haushalte sind deutschlandweit betroffen.

Die Mediengruppe RTL Deutschland will ab dem Jahr 2015 aus dem digitalen terrestrischen Fernsehen (DVB-T) aussteigen. Davon betroffen wären deutschlandweit insgesamt gut 1,17 Millionen Haushalte, wie ein Sprecher der RTL-Gruppe am Mittwoch sagte. Nur im Großraum München endet der Empfang über DVB-T bereits ab Juni dieses Jahres. RTL, Vox, Super RTL und RTL II können dann nicht mehr empfangen werden. 90.000 Haushalte wären betroffen.

In anderen Regionen laufen die Vereinbarungen bis zum 31.12.2014. Bis dahin werde RTL sowie in Berlin n-tv via DVB-T empfangbar bleiben. Laut RTL gibt es gleich mehrere Gründe, aus dem digitalen Antennenfernsehen auszusteigen.

DVB-T sei RTL zu teuer

DVB-T sei der mit Abstand teuerste Verbreitungsweg und koste etwa 30 Mal mehr als Satellit. Zudem sei die Bandbreite geringer als etwa bei Satellit oder Kabel. Der Anteil derer, die Sender der RTL-Gruppe über DVB-T sehen, liege nur bei etwa 4,2 Prozent. Auch gebe es keine Planungssicherheit, wie die Frequenzen zukünftig genutzt werden. (dpa)