Essen. . Eine illustre Truppe an Kasperle-Puppen aus „Bachelor“, „DSDS“ oder „GNTM“ zieht ins Dschungelcamp 2013 von RTL Für die neue Staffel von „Ich bin ein Star – holt mich hier raus“ wurden zudem Helmut Berger, Katzenberger-Mama Iris Klein und “Dagobert“ Arno Funke verpflichtet.
In Australien finden sich die fünf gefährlichsten Reptilien der Welt, und Helmut Berger. Also der erst seit Kurzem, aber soll jetzt keiner sagen, er sei nicht gewarnt. Schon die Anreise des Alt-Mimen für das Dschungelcamp wurde mit einem beispiellosen Getöse inszeniert, und zeitweise musste man sogar fürchten, dass der Rummel die scheue Kreatur verscheucht und der Auftakt zur neuen Staffel von „Ich bin ein Star – holt mich hier raus“ (RTL Freitag, 21.15 Uhr) ohne den prominentesten Kandidaten auskommen muss.
Das wäre natürlich schade, denn noch nie zuvor haben sich die Dschungelmacher beim Casting der Besetzung „Erster Bösewicht“ so viel Mühe gegeben. Selbst der Hamburger „Spiegel“ wurde so sehr aufgeschreckt, dass sich ein Kundschafter auf die beschwerliche Reise in Bergers Heimatstadt Wien aufmachte.
Im Dschungelcamp will Helmut Berger nur Italienisch reden
Dort stieß man auf die Ruine des Märchenkönigs. Helmut Berger, heute 68 und bekannt geworden durch seine Titelrolle in Viscontis „Ludwig II.“, verdämmert nach neuesten Forschungsergebnissen seine alten Tage in einer höchst bescheidenen Zweizimmer-Wohnung.
Warum er einst als „schönster Mann der Welt“ gerühmt wurde, lässt sich beim Anblick aktueller Fotodokumente auch beim besten Willen nicht mehr erklären.
Man kann solch unfeine Häme übrigens ohne schlechtes Gewissen austeilen. Berger selbst lässt nämlich seit Aufkommen des neuen Interesses an seiner Person nichts unversucht, die Rolle des alten Ekels perfekt zu füllen.
Schurigelt vor den Reportern Kellner, die ihm den Kaffee von der falschen Seite servieren, beschimpft Kollegen („Alain Delon? Sieht doch heute aus wie die Hexen von Eastwick!“) und kündigt bizarre 17 Tage im Dschungelcamp an („Ich rede da sowieso nur Italienisch!“).
Dschungelcamp-Doktor nahm Helmut Berger unter die Lupe
Begeistert stellte die Bildzeitung dem ziemlich aus dem Leim geratenen Ex-Star gleich einen persönlichen Verfolger zur Seite, der schon beim Abflug Richtung Dschungelcamp Schnappschüsse des Helmut Bergers, den wir zu kennen glauben, auf den Boulevard funkte. Noch vor dem Check-In fläzt sich der Berger offenkundig derangiert in einen Sessel, in der Hand eine Blechdose billigen „Frizzante“, ist das nicht herrlich!?
Und auf dem ersten Flugabschnitt gab es sogar einen Aufstand, weil die Crew angeblich den Ausschank weiteren Alkohols verweigert, ja, so ist er, der Helmut!
Nach Ankunft wurde es allerdings ziemlich still. Dr. Bob, der Dschungel-Arzt, hat auch Berger grünes Licht fürs Camp gegeben, hieß es vergleichsweise einsilbig. Vorerst letzte Highlight war das offizielle Camp-Foto, auf dem der Berger sein Mitbringsel präsentiert: die persönliche Klobrille.
Kasperle-Puppen aus „Bachelor“, „DSDS“ oder „GNTM“
Ich bin ein Star, holt mich hier raus!Alles gestellt natürlich, denn eins ist ja wohl klar: Bei einem Format wie „Ich bin ein Star ..“ wird nichts, aber auch gar nichts dem Zufall überlassen. Eine straffe Dramaturgie sorgt dafür, dass auch noch die langweiligste Schlaffi-Schar in der TV-Zusammenfassung als Panoptikum der Extraklasse daherkommt.
Inwieweit Daniel Hartwich an der Seite von Sonja Zietlow den genialen Dirk Bach ersetzen kann, bleibt natürlich abzuwarten. Material für die scharfzüngigen Kommentare gibt es jedenfalls genug. Ob Katzenberger-Mama Iris Klein, Dagobert-Erpresser Arno Funke oder diese ganzen Kasperle-Puppen aus „Bachelor“, „DSDS“ oder „GNTM“, deren Namen man sich auch im Dschungel nicht merken muss: Sie alle sind schon durch die Vorhöllen des TV-Trashs marschiert, wissen also, was auf sie zukommt, und deshalb haben wir auch mit ihnen überhaupt kein Mitleid.