Essen. . An den Weihnachtstagen zeigen die Sender mehr als 500 Spielfilme. Wunderbare Premieren und sehenswerte Wiederholungen: Wir haben eine ganz persönliche Auswahl zusammengestellt - von den „Buddenbrocks“ bis „Zurück in die Zukunft“.

Weihnachten wird das Fernsehen zum kleinen Kino. Rund 500 Spielfilme zeigen die Sender in drei Tagen. Diese zum Beispiel:

DIE PREMIEREN

Shutter Island (ARD, 25.12., 23.10 Uhr). Zwei Polizisten fahnden in den 50ern auf einer Gefängnisinsel nach einer entflohenen Kindermörderin. Doch einer der beiden wird von düsteren Ahnungen und Albträumen heimgesucht. Leonardo di Caprio zeigt in Martin Scorseses brillant-düsterem Psychothriller, dass er in der schauspielerischen Oberliga angekommen ist. Der Filmhöhepunkt der Festtage. Leider mal wieder sehr spät.

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes (1) (RTL, 25.12., 20.15 Uhr). Gewohnt rasanter Budenzauber mit dem cleversten Bengel im Universum. Aber 35 Minuten Werbung kann nicht einmal unser Harry verhindern.

Wall Street - Geld schläft nicht (Sat.1, 25.12., 20.15 Uhr). Moralapostel Oliver Stone holt den gierigen Gordon Gekko noch einmal aus dem Knast, aber den Biss früherer Jahre hat Michael Douglas verloren. Und so wird’s eher ein Nullachtfünfzehn-Familiendrama.

Eat Pray Love. (Sat.1, 26.12., 20.15 Uhr). (Ausgerechnet) Julia Roberts nimmt eine einjährige Auszeit vom amerikanischen Lebenstraum und reist durch die Welt. Ein etwas oberflächlicher Selbstfindungstrip mit malerischen Schauplätzen und wenigstens Javier Bardem als Trostpflaster.

Machete. (ProSieben, 26.12., 22.10 Uhr) Der Titel ist Programm. Eine Schlachtplatte für Genießer. Robert Rodriguez („From Dusk till Dawn“) macht bekanntlich keine Gefangenen und lässt mit Danny Trejo den finstersten Gesellen Hollywoods auf Rassisten und Dealer los.

Männer, die auf Ziegen starren (ARD, 26.12., 23.25 Uhr). Respektlose US-Militärgroteske über den Plan, mit einer Wundertruppe Feinde per Gedankenkraft in die Knie zu zwingen. Köstliche Gags und eine Superbesetzung. Aber George Clooney, Jeff Bridges und Kevin Spacey haben mitunter schon Mühe, den esoterisch durchzogenen Hippietraum von der besseren Welt einigermaßen zusammenzuhalten.

EIN WIEDERSEHEN

Zurück in die Zukunft 1-3 (RTL, 24.12., 12.55, 14.55, 16.45 Uhr). Der junge Michael J.Fox, der per Zeitmaschine in die 50er reisen muss, um seine Eltern zu verkuppeln, weil er sonst gar nicht geboren wird: samt Fortsetzungen eines der Kino-Glanzstücke der 80er-Jahre und die unterhaltsamste Art, die Zeit bis zur Bescherung zu überbrücken!

Buddenbrooks (ARD, 24.12. 20.15 Uhr). Stilvolles zum geschmückten Tannenbaum: Heinrich Breloers elegante Verfilmung von Thomas Manns Sittengemälde über den Niedergang der Kaufmannsfamilie.

Ist das Leben nicht schön? (ZDF, 24.12., 23.20 Uhr). Nur Steine heulen nicht, wenn Engel Clarence dem lebensmüden James Stewart beweist, wie wichtig er für die Welt ist.

Tödliche Weihnachten (RTL, 24.12., 22 Uhr). Wer so viel Besinnlichkeit nicht erträgt, wird mit diesem fulminanten Actionkrimi bestens bedient. Geena Davis findet als Familienmutti heraus, dass sie eine schlagkräftige Agentin war, bevor ein Unfall ihr Gedächtnis löschte.

Rocky (RTL2, 24.12., 22.10 Uhr). Abermals rührend: Wie Sylvester Stallone sich in jeder Hinsicht nach oben boxt. Die grässlichen Fortsetzungen blenden wir mal aus.

Elizabeth (3Sat, 25.12., 20.10 Uhr). Adelsdrama von großer Klasse: Cate Blanchett, für die der Oscar leider blind war in jenem Jahr, als junge Königin zwischen politischen Ränkespielen und einer gefährlichen Liebe.

DER GEHEIMTIPP

Ed Wood (Arte, 26.12., 21.45 Uhr). Er war der anerkanntermaßen schlechteste Regisseur aller Zeiten. Nicht nur weil Bügeleisen und Teller bei ihm Raumschiffe sein mussten. Tim Burton aber zeichnet liebevoll das Porträt eines ebenso enthusiastischen wie talentlosen Träumers, ohne ihn je der Lächerlichkeit preiszugeben, trotz aller unfreiwilligen Komik, die sein Leben und seine Filme offenbarten. Ganz groß: Johnny Depp und Martin Landau .