Berlin/London. Top-Quoten mit 8 Millionen Zuschauern beim Beachvolleyball-Finale, aber auch Top-Resonanz im Netz: Das ZDF will auch künftig verstärkt auf Live-Streams setzen. Die Mainzer denken schon jetzt an die Olympischen Spiele 2014.

Das ZDF will auch bei künftigen Olympischen Spielen auf Live-Streams im Internet setzen. "Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass wir auch bei den Winterspielen in Sotschi in zwei Jahren Live-Streams anbieten werden", sagte Sportchef Dieter Gruschwitz im dapd-Interview. In welcher Zahl, müsse erst einmal abgewartet werden. "Aber da ich fest davon ausgehe, dass die Zukunft bei entsprechender technischer Weiterentwicklung einfach in dieser Richtung liegt, ist die Wahrscheinlichkeit groß", betonte er.

Bei der Berichterstattung von den Olympischen Sommerspielen in London, die am Sonntag (12. August) zu Ende gehen, wechseln sich ARD und ZDF ab. Neben der klassischen Übertragung im Fernsehen können Sportfans in diesem Jahr bis zu sechs parallel ausgestrahlte Live-Streams von verschiedenen Wettbewerben im Netz nutzen - diese wurden bisher millionenfach abgerufen. Die Live-Streams seien zu einer "Erfolgsgeschichte" geworden, befand Gruschwitz: "Unsere Erwartungen wurden übertroffen.

Durchschnittlich 3,5 Millionen verfolgen ZDF-Olympia-Sendungen

Gruschwitz bilanzierte, er sei sehr zufrieden mit der ZDF-Berichterstattung von den Spielen in London. Dies betreffe sowohl das Programmangebot, das die "ganze olympische Vielfalt" dokumentiere, als auch die Resonanz der Zuschauer. Bis einschließlich Dienstag hatten durchschnittlich 3,57 Millionen Zuschauer die ZDF-Olympia-Sendungen eingeschaltet. Das entspricht einem Marktanteil von 24,6 Prozent. Den bisherigen Spitzenwert erreichte das Diskus-Finale der Männer, das der Deutsche Robert Harting gewann: Hier schalteten am Dienstagabend 10,3 Millionen Sportfans ein.

ZDF und ARD: Aufzeichnungen werden deutlich gekennzeichnet

Kritik, bei ARD und ZDF sei nicht alles live gewesen, was als live ausgeflaggt gewesen sei, wies Gruschwitz zurück. "Wir haben den Zuschauern immer ausführlich klar gemacht, ob es sich um ein Live-Ereignis handelt oder ob etwas Aufgezeichnetes angeboten wird", betonte er. "Der Vorwurf, wir würden zum größten Teil Aufzeichnungen zeigen, der stimmt einfach nicht", fügte er hinzu. "Ich kann für das ZDF sagen, etwa zwischen 80 und 90 Prozent unseres Programmangebots ist definitiv live."

"Dass die Reporter, und da kann ich auch für die ARD sprechen, bei einem Ereignis, das als Aufzeichnung nachgeliefert wird, ebenso sehr 'livig' kommentieren, ist doch vollkommen in Ordnung", fügte er hinzu. Die Zuschauer erwarteten, dass auch hier mit Emotionalität und Dramaturgie kommentiert werde.