Essen. . Das ZDF zeigt die italienische Komödie „Maria, ihm schmeckt’s nicht“. Darin spielt Christian Ulmen einen Sachbuchlektor, der eine Italienierin ehelichen will. Dabei kommt es zu kulturellen Kollisionen. Wer “My Big Fat Greek Wedding“ gesehen hat, kann sich vorstellen, wie schwierig das ist.
Wer den amerikanischen Film „My Big Fat Greek Wedding“ gesehen hat, der weiß, dass Hochzeiten die beste Gelegenheit bieten, aus der Kollision der Kulturen Komik zu saugen. Nach diesem Rezept funktioniert auch die deutsch-italienische Komödie „Maria, ihm schmeckt’s nicht“ am Donnerstag (24. Mai) um 20.15 Uhr im ZDF, von Neele Leana Vollmar, die von teutonischen Empfindlichkeiten ebenso erzählt wie von süditalienischem Sippenterror und dem herrschenden bürokratischen Schlendrian.
Auf der sicheren Seite ist man nicht nur des Themas wegen, sondern auch dank der Tatsache, dass Jan Weilers gleichnamiger Bestseller zugrunde liegt, der über ein Jahr in den Verkaufslisten prominent geführt wurde. Weiler selbst hat nun versucht, gemeinsam mit einem Co-Autor die episodische Struktur seines Buches in eine zusammenhängende Erzählung zu verwandeln. Der deutsche Sachbuchlektor Jan (Christian Ulmen) will darin die Halbitalienerin Sara (Mina Tander) ehelichen, was für den künftigen Schwiegerpapa Antonio (Lino Banfi) natürlich nur im apulischen Campobello in Betracht kommt.
Christian Ulmen ist wahrlich kein mediterraner Typ
Der Humor entwickelt sich vor allem deshalb, weil der blasse Jan nun wahrlich nicht der mediterrane Typ ist. Er bricht mit seiner Meeresfrüchte-Allergie schier zusammen vor Bergen von Tintenfisch. Er blamiert sich am Strand, weil er immer noch nicht schwimmen kann. Und nichts ist dem Individualisten mehr ein Greul, als die Vereinnahmung durch eine Großfamilie. Ulmen tut sein Bestes in dieser Rolle und absolviert die Pointen in Bildern von schlichter Fotografie.
Dass Jans Zukünftige sich allmählich verändert, dass sie mehr und mehr zur Italienerin wird, davon nimmt der Film viel zu wenig Notiz. Dabei kann Regisseurin Vollmar sonst so genau hinsehen, wie sie mit ihrem Aussteigerfilm „Urlaub vom Leben“ gezeigt hat.