Berlin. Das Interview mit dem iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad bringt dem ZDF Kritik ein. Der Zentralrat der Juden kritisiert, dass Ahmadinedschad so die Chance hatte, vor einem großen Publikum unwidersprochen den Holocaust zu leugnen.

Der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Dieter Graumann, hat ZDF-Moderator Claus Kleber für sein Interview mit Mahmud Ahmadinedschad kritisiert, in dem der iranische Präsident den Holocaust geleugnet hatte.

Graumann sagte der Zeitung "Bild am Sonntag": "Ich bin sehr enttäuscht, dass ein angesehener deutscher Journalist - und obendrein in einem öffentlich-rechtlichen Sender - derart dreiste Bemerkungen einfach unwidersprochen lässt und so dem notorischen Holocaust-Leugner Ahmadinedschad bereitwillig die Plattform gibt, um sein übles Gift zu verbreiten."

Auch der im Iran geborene Grünen-Politiker Omid Nouripour spricht von einem "moralischem Versagen" Klebers. Nouripour sagte dem Blatt: "Kleber hat die blutige Unterdrückung der Proteste gegen das Regime im Iran gar nicht erst thematisiert, was ein schwerwiegender journalistischer Fehler ist. Denn die Menschenrechtsfrage im Iran ist von der Atomwaffenfrage inhaltlich gar nicht zu trennen." (dapd)