Essen. . ZDF-Moderator Jörg Pilawa quizzte sich durch Märchen- und Weihnachtsfragen. Jetzt sucht er das „Superhirn 2011“. Klingt nicht nur wie das “Supertalent“, sondern erinnert auch an “Wetten, dass...?“. Warum sich Zuschauer nicht blöd dabei vorkommen, verrät er im Interview.

ZDF-Moderator Jörg Pilawa testet am Mittwoch, 20.15 Uhr, ein neues Show-Format. Der 46-Jährige sucht das „Superhirn 2011“. Zu den sieben Kandidaten zählt ein Mädchen aus Mülheim.

Beim Titel Ihrer Show denke ich an den gleichnamigen Film mit David Niven...

Jörg Pilawa: Darauf haben mich schon viele Leute angesprochen...

Der Film zeichnet sich dadurch aus, dass er die herausragende Gedächtnisleistung der Helden ins Bild setzt: David Nivens Hirn ist so schwer, dass sein Kopf immer wieder zur Seite kippt und aufgerichtet werden muss. Wie machen Sie die Spitzenleistungen Ihrer Show-Teilnehmer sichtbar?

Jörg Pilawa: Zunächst mal: Ich habe alle sieben Teilnehmer vorher zuhause besucht, und wir stellen jeden von ihnen in einem kleinen Film vor, um zu zeigen, dass sie Menschen wie Du und ich sind. Zweitens: Kein Zuschauer soll nach der Show das Gefühl haben, blöd zu sein. Deshalb gibt der Hirnforscher Professor Bonhoeffer Tipps, wie man als Zuschauer ebenfalls seine Gedächtnisleistung trainieren kann. Und drittens: Ja, wir haben in gemeinsamer Runde mit Kreativen und Redakteuren überlegt, wie wir das besondere Können unserer Kandidaten zeigen können...

Ein Beispiel, bitte.

Jörg Pilawa: Nehmen wir die elfjährige Jule aus Mülheim. Sie liebt die Wonneproppenseite in der Zeitung, und bereits als Sechsjährige hat sie angefangen, sich die Namen der Babys und deren Geburtstage zu merken. Jule sieht sich in der Show 1000 Babyfotos an, wir werden einige davon auswählen, und Jule muss sie den entsprechenden Personen korrekt zuordnen.

Warum gerade Baby-Fotos?

Jörg Pilawa: Jule liebt Babys. Später möchte sie einen Beruf haben, der mit Kindern zu tun hat. In der Show erklärt uns Professor Bonhoeffer: Babys auseinander zu halten ist deutlich schwerer, als sich Gesichter Erwachsener zu merken. Bei Erwachsenen sortieren wir allein anhand des Gesichtsausdrucks, ob uns jemand sympathisch ist oder nicht. Bei Babys ist es so, dass wir alle gleich süß finden.

Sie haben Ihre Show „Superhirn 2011“ genannt. Verlangt die Show nach Fortsetzung?

Jörg Pilawa: Ich würde mich darüber freuen, wenn die Show einmal pro Jahr stattfinden würde.

Bestleistungen unter Druck zeigen – das erinnert ein bisschen an eine Show, der zuletzt das abhaben kam, was sie im Titel versprach: „Wetten, dass..?“.

Jörg Pilawa: Na ja, so gesehen ist „Das Supertalent“ auch so ähnlich wie „Wetten, dass..?“. Ich finde, man kann „Wetten, dass..?“ nicht mit dem „Superhirn“ vergleichen. Was wir machen, ist gutes Infotainment. Ach, und noch etwas: Professor Bonhoeffer zeigt in einem Film auch, dass jeder Mensch ein Superhirn hat, ganz einfach deswegen, weil wir viele Dinge parallel machen können. Wir können Rad fahren und uns dabei unterhalten oder in der Küche arbeiten und dabei Musik hören. Es gibt so viele Vorgänge in unserem Gehirn, die ganz automatisch parallel ablaufen, dass wir Computern überlegen sind.