Berlin/Saarbrücken. Und schon wieder ein neues “Tatort“-Gesicht? Nach dem neuen Dortmunder Kommissar Jörg Hartmann und den Gerüchten um Til Schweiger wird ein weiterer bekannter deutscher Schauspieler für den Sonntagabend-Kult-Krimi gehandelt: David Striesow. Er soll offenbar in Saarbrücken ermitteln.
Der Schauspieler Devid Striesow ("Der Untergang", "Die Fälscher") wird einem Medienbericht zufolge neuer "Tatort"-Kommissar beim Saarländischen Rundfunk. Der 38-Jährige soll dem abgesetzten Ermittlerduo Maximilian Brückner und Gregor Weber alias Kappl und Deininger nachfolgen, wie die "Bild"-Zeitung (Freitagausgabe) berichtete. Ein Fernsehpartner für ihn werde noch gesucht.
David Striesow, Jahrgang 1973, spielte zuletzt in dem Kinofilm "Drei" von Tom Tykwer eine Hauptrolle, für die er mit dem Preis der Deutschen Filmkritik als bester männlicher Darsteller ausgezeichnet wurde. 2007 gewann Striesow den Deutschen Fernsehpreis für seine Rolle in "Die Fälscher". Seit 2005 gehört Striesow in der Rolle des Jan Martensen zum Team der ZDF-Krimireihe "Bella Block". Der Saarländische Rundfunk wollte den "Bild"-Bericht zunächst nicht bestätigen. "Wir werden informieren, sobald die Vertragslage dies zulässt", sagte ein Sprecher.
Nach Joachim Król, Nina Kunzendorf, Ulrich Tukur, Sibel Kekilli, Jörg Hartmann und Til Schweiger ist Devid Striesow der dritte, bekannte Schauspieler, der innerhalb kurzer Zeit offenbar die "Tatort"-Ermittlerfamilie erweitern wird.
Der SR hatte am 7. November mitgeteilt, dass die "Tatort"-Kommissare Kappl und Deininger Anfang 2012 ihren letzten Fall lösen werden. Die Folge mit dem Titel "Verschleppt" wird am 22. Januar im Ersten ausgestrahlt. Die Geschichte des ungleichen Ermittlerduos sei nach sieben Folgen "zu Ende erzählt", hieß es zur Begründung.
Vorwürfe der Darsteller
Brückner und Weber hingegen hatten sich von der Absetzung als Ermittlerduo überrascht gezeigt und Vorwürfe gegen den Sender erhoben. Er und sein Kollege Brückner seien rausgeworfen worden, weil sie sich für bessere Drehbücher eingesetzt hätten, hatte Weber dem Magazin "Focus" gesagt. Die Einwände der Schauspieler seien jedoch unerwünscht gewesen, stattdessen hätten sie als Querulanten gegolten.
Der "Bild am Sonntag" sagte Weber, es habe seitens des Senders nie einen Versuch gegeben, "die Sache mit uns vernünftig zu klären". Der Ablauf beim SR sei "dilettantisch". Weber spielte seit 2001 den Ermittler Stefan Deininger, Maximilian Brückner seit 2006 den Kommissar Franz Kappl. (tob/dapd)