Köln. . Jan Josef Liefers, Senta Berger, Götz George: Der WDR setzt bei den Mittwochsfilmen für die ARD auf vertraute Gesichter. In diesem Winter zeigt der Sender verstärkt, dass er auch Komik kann.

Der Ort war klug gewählt. Im Kölner Restaurant Vintage gab’s Feinkost. Ein unausgesprochener Fingerzeig des WDR: Er verkauft seine Mittwochsfilme als Augenschmaus.

Dabei setzt der Sender auf große Namen wie Senta Berger und Götz George. Zugleich aber sind „Tatort“-Kommissare wie Jan Josef Liefers, Axel Prahl und Klaus J. Behrendt in ungewohnter Umgebung zu sehen.

Mit „Holger sacht nix“ (26. Oktober) will der WDR unter Beweis stellen, dass er auch lustig kann. Tilo Prückner mimt einen alten Grantler, der vernehmlich schweigt, als Tochter (Julia Maria Köhler) samt Sohn (Sam Gerst) nach geplatzten Großstadt-Träumen in die niederrheinische Provinz zurückkehren. Thomas Durchschlags Komödie folgt einem Drehbuch von Katja Kittendorf.

Geschlechterkampf, schräge Version – „Schimanski“-Miterfinder Martin Gies erzählt die Geschichte vom „Mann auf dem Baum“ (23. November). Was Hauptdarsteller Jan Josef Liefers dorthin treibt: Er fühlt sich als unverheirateter Vater im Streit ums Sorgerecht für seinen Sohn benachteiligt. Aber er will kämpfen – und zwar mit anderen Männern, die sich von Frauen ausgebremst fühlen. Das Drehbuch zur Komödie lieferte eine Frau: Silke Zertz.

„Nacht ohne Morgen“ (30. November): Der Titel von Andreas Kleinerts Film klingt düster. Götz George ("Schimanski") mimt einen einstigen Staatsanwalt, den ein fast 20 Jahre zurückliegender Mord an einem Jungen nicht loslässt. Das Drehbuch lieferte Karl-Heinz Käfer. Regisseur Kleinert arbeitete mit Stars wie Götz George, Fritzi Haberlandt und Barbara Sukowa.

Hartmut Schoens Drama „In den besten Jahren“ (14. Dezember) war überfällig. Während Filme wie „Baader Meinhof Komplex“ oder „Carlos“ die Täter in den Mittelpunkt stellen, schienen die nicht prominenten Opfer des linksextremen Terrors vergessen. Senta Berger nahm die Herausforderung an, die Witwe eines Terror-Opfers voller Wut und Racheplänen zu spielen. Mollgetönt kommt auch Johannes Fabricks in Köln gedrehtes Familien-Drama „Der letzte schöne Tag“ (18. Januar) daher. Wotan Wilke Möhring spielt einen Familienvater mit zwei Kindern (Matilda Merkel und Nick Schuck), der mit dem überraschenden Freitod seiner Frau (Julia Koschitz) fertig werden muss.

Um „Lösegeld“ geht es in dem Thriller von Stephan Wagner. Ulrike C. Tscharre ist als Chefin einer Begleitagentur zu sehen, die nachts angegriffen wird und unvermutet Diamanten in ihrem Kofferraum findet, die offenbar als Lösegeld gedacht waren. Misel Maticevic („Im Angesicht des Verbrechens“) ist ihr Gegenspieler von der Polizei. Dummerweise verliebt er sich in sie. Sendetermin: offen.

Nachtschwarzer Humor

„Riskante Patienten“ präsentiert Stefan Kromer in einem Film, der ebenfalls noch keinen Ausstrahlungstermin hat: Ein sanfter Heilpraktiker (Devid Striesow) wird von einem gewaltbereiten Knacki (Martin Feifel) bedroht. Kann das gut gehen? Der WDR verspricht Humor der Marke nachtschwarz.