Köln. Die arbeitsrechtlich umstrittenen Bluttests bei der Einstellung von Bewerbern sind bei Medienunternehmen verbreitet.
WDR-Sprecherin Annette Metzinger sagte unserer Zeitung, der Sender lasse die gesundheitliche Eignung von Neulingen per Bluttest überprüfen. Davon verspricht sich der WDR „Aufschluss über Schichttauglichkeit, Suchtverhalten oder chronische Erkrankungen”. Der WDR folgt Metzinger zufolge „Empfehlungen des Nationalen Ethikrates”. Auch der Bayerische Rundfunk lässt neue Mitarbeiter vor ihrer Einstellung zur Ader, wie die „Süddeutsche Zeitung” berichtete. Zuvor war bekannt geworden, dass ausgerechnet der NDR, der die Praxis in einem TV-Beitrag gegeißelt hat, selbst Bluttests vornimmt.
Der Axel-Springer-Verlag testet seine Bewerber, entgegen einer ersten Darstellung, "grundsätzlich" nicht mehr bis aufs Blut. In Hamburg endete die Praxis 2008, in Berlin bereits 2004, wie Konzensprecherin Edda Fels am Freitagnachmittag unserer Zeitung sagte.
Am Morgen noch hatte der Internetdienst meedia.de unter Berufung auf Fels berichtet, auch der Axel-Springer-Verlag lasse Bluttests bei neuen Mitarbeitern machen.