Essen. . Moderatorin Barbara Schöneberger hat beim Promi-Special von „Wer wird Millionär?“ die große Show abgezogen. Sie hat nicht nur die Million abgeräumt, sondern noch dazu viele Sympathien gewonnen.

Kreisch! Ein Freudenschrei, dann Glitterregen: Barbara Schöneberger landet den Volltreffer. Und damit ist nicht die herzliche Umarmung von Günther Jauch gemeint, die prompt folgt. Die 37-jährige Moderatorin gewinnt als erste Frau in der Geschichte des „Wer wird Millionär?“-Promispecials eine Million Euro.

Nach Oliver Pocher im Jahr 2008 und Thomas Gottschalk 2009 ist es damit dem dritten Prominenten gelungen, alle 15 Fragen in der RTL-Sendung korrekt zu beantworten. Für den guten Zweck, versteht sich. Schönebergers stolzes Sümmchen soll zwischen den Organisationen „Terre des hommes“ und „Livslust-Lebensfreude“ aufgeteilt werden.

Doch zunächst mussten die RTL-Zuschauer am Montagabend ganz tapfer sein. Die Wildecker Herz-buben hievten sich auf die Ratesessel. Der Überraschung („Die gibt’s wirklich noch?“) folgte die Ernüchterung („Die gibt’s wirklich noch!“). Und man hatte viel Zeit, sich Gedanken darüber zu machen, wieso diese beiden schwergewichtigen Männer noch einmal ihre Berechtigung in der Unterhaltungsbranche haben.

Richtig, Herzilein. Das haben sie mal gesungen. Stimmungskanonen sind sie deshalb noch lange nicht, zumindest nicht in einer Quizsendung. Schlaufüchse ebenfalls nicht. Mit viel Hauruck und einiger Hilfe aus dem Hintergrund brachten sie es dennoch zu 125.000 Euro. Die gleiche Summe erspielten sich zwei weitere Kandidaten: Skirennläuferin Maria Höfl-Riesch (26) und „Stern TV“-Moderator Steffen Hal-laschka (39).

Die Kandidaten und der Moderator: Wilfried Gliem und Wolfgang Schwalm von den
Die Kandidaten und der Moderator: Wilfried Gliem und Wolfgang Schwalm von den "Wildecker Herzbuben", Barbara Schöneberger, Günther Jauch, Maria Höfl-Riesch und Steffen Hallaschka (v.li.). (Foto: RTL) © RTL

Aber Schöneberger stahl allen die Show. Ganz der Unterhaltungsprofi quasselte und schlaubergerte sie sich durch die Sendung. Sie redete in einer Minute so viel, wie es die beiden Herzbuben wahrscheinlich im ganzen Jahr nicht schaffen – und das dazu noch total witzig und charmant. Königshäuser, die Anatomie des Menschen, schlüpfrige Scherzfragen – die 37-Jährige kann alles. Bei der Million-Frage half ihr ein Telefonjoker, der Intendant der Passauer Festspiele, Pankraz von Freyberg. Er wusste sofort, wem Wilhelm Tell den legendären Apfel vom Kopf geschossen hat: „Walter, natürlich.“

Natürlich!

Grundsätzlich geht es beim Promi-Special nie so streng zu wie beim Original. Soll ja schließlich ordentlich was zusammenkommen an Spenden. So war auch die lustige Einlage beim Auftritt von Maria Riesch zu erklären: Ein Schüler aus dem Publikum wurde kurzerhand zum Telefonjoker umfunktioniert und half der Sportlerin mittels Handy und Megafon bei der Erkenntnis, dass im Niederländischen die Übersetzung des deutschen „Wer“ „Wie“ lautet.

Eine gute Nachricht von den Wildecker Herzbuben gab es am Ende übrigens auch noch: Sie schafften es beide wieder raus aus ihren Sesseln. Ganz ohne Kran.