München. . Ob Mickey Rourke oder Sylvester Stallone: Im Ersten dürfen auch alternde Stars zeigen, was sie noch drauf haben – Top-Filme in einem werbefreien Umfeld.

Kinofilme spielen wieder eine wichtigere Rolle im Fernsehen – auch bei den Öffentlich-Rechtlichen. Die Privaten punkten beim Publikum gern mit Blockbuster-Produktionen. Das ZDF hält mit Edel-Kino gegen – auch das Erste lockt mit einem Mix aus Kassenschlagern und Autoren-Filmen donnerstags, 22.45 Uhr, zum werbefreien „Sommerkino“ ein.

Die Reihe startet mit Mickey Rourkes Parade-Rolle als „The Wrestler“. Darren Aronofsky zeigt den alternden Prügel-Artisten in einer Produktion von 2008 als gebrochenen Held – eine TV-Premiere.

Noch ein grauer Panther: Mit „Rocky Balboa“ (USA, 2006) demonstrierte Sylvester Stallone, dass sein Held, der sich immer gegen Widerstände durchboxen muss, mehr bietet als einen Plastik-Mythos. Sendetermin: 16. Juni.

„Brügge sehen...und sterben?“ heißt am 23. Juni eine tintenschwarze Komödie von Martin McDonagh von 2005 – übrigens auch eine TV-Premiere. McDonagh wartet auch mit starkem Personal auf, darunter Colin Farrell, Brendan Gleeson und Ralph Fiennes.

Am 30. Juni zieht die ARD die Romantik-Schublade. In der Komödie „Nach sieben Tagen ausgeflittert“ der Farrelli-Brüder Bobby und Peter zeigt Ben Stiller das, was er am besten kann: Als Alltagstyp balanciert er auf dem schmalen Grat zwischen genial und peinlich, sogar in der Hochzeitsnacht.

Etliche TV-Premieren

Bei Dustin Hoffman geht es am 7. Juli um „Liebe auf den zweiten Blick“. Hoffmans Partnerin in Joel Hopkins US-Produktion von 2008 ist die Charakterschauspielerin Emma Thompson. Die romantische Komödie feiert ebenfalls Premiere im Fernsehen.

Und noch ‘ne Premiere: Am 14. Juli präsentiert das Erste die Kino-Fernsehen-Koproduktion „Auf der anderen Seite“ von Fatih Akin. Der Film mit Baki Davrak und Hanna Schygulla gehört zu seiner Liebe-Tod-und-Teufel-Trilogie.

Zum Überraschungshit des Autoren-Kinos wurde die Kino-Koproduktion „Wolke 9“ (21. Juli). Regisseur Andreas Dresen und seine Darsteller Ursula Werner, Horst Rehberg und Steffi Kühnert trafen mit ihrer klischeefreien Inszenierung von Liebe im Alter den Nerv des Publikums.

Aus großer Literatur wurde ein großer Film – was nicht selbstverständlich ist. „Elegy oder die Kunst zu lieben“ feiert am 28. Juli seine TV-Premiere. Isabel Coixets US-Produktion von 2008 folgt Philip Roths Bestseller „Das sterbende Tier“. Penélope Cruz, Ben Kingsley und der allzu früh verstorbene Dennis Hopper spielen beeindruckend.

Zurück zu einer deutschen Kino-Koproduktion: „Jerichow“ von 2009. Christian Petzold entfaltet ein Beziehungsdrama, in dessen Mittelpunkt Benno Fürmann, Hilmi Sözer und Nina Hoss stehen. Sendetermin: 4. August.

Kontrastprogramm am 11. August: Die TV-Premiere „Gomorrha“ macht Schluss mit romantisierenden Mafia-Epen. Matteo Garrone übertrug Roberto Savianos literarische Abrechnung mit Neapels Camorra in bedrückende Bilder.

Der Irak-Krieg als schmutziges Geschäft – darum geht es in Paul Haggis US-Streifen „Im Tal von Elah“ von 2007 (18. August). Tommy Lee Jones, Charlize Theron und Susan Sarandon überzeugen.

Dem Finale der Reihe spendiert die ARD eine weitere TV-Premiere. George Clooney ist in Tony Gilroys Anwaltsthriller von 2007 „Michael Clayton“ (25. August). Die Produktion um giftige Geschäfte und vergiftete Dialoge zeigt Sydney Pollak und Tilda Swinton in Bestform.

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