Essen. . Der erfolgreichste deutsche Moderator der letzten Jahre ist Stefan Raab. Daran gibt es nichts zu rütteln. Da ist es nur logisch, dass er der Einzige ist, der “Wetten, dass..?“ aus der Krise holen kann.

Der Fernsehsamstagabend ist ein Schlachtfeld. Gerungen wird nicht um Land, sondern um Zuschauer. Geschossen wird nicht mit Maschinengewehren, sondern mit Sensationen. Und eines ist klar: Der Kampf wird jede Woche härter. Was „Wetten, dass...?“ in dieser Situation nicht gebrauchen kann, ist ein Feigling als General. Und ein Feigling ist Stefan Raab garantiert nicht, wie er jetzt in einem Interview betonte.

Stefan Raab polarisiert. Die einen hassen, die anderen lieben ihn. Er ist eben kein Gentleman wie Gottschalk, der nirgends anecken möchte. Raab provoziert gerne, er fordert sein Gegenüber heraus. Wer hätte sich schon getraut, Weltstar Will Smith mit einer Ukulele zu veräppeln? Bestimmt nicht viele. Niemand aber hätte es wohl geschafft, dass der Hollywood-Schauspieler in diesen Scherz mit einsteigt. Und da liegt Stefan Raabs Stärke: Auch wenn man Ziel seines Spotts ist, kann man ihm nicht böse sein. Eine Eigenschaft, die er mit Thomas Gottschalk gemeinsam hat – und die die Zuschauer an dem scheidenden Moderator so geschätzt haben.

Keine Angst vor Neuem

Was Stefan Raab anfasst, wird zu Gold. TV-Total war anfangs ein Kassenschlager. Die Wok-WM, Turmspringen, Schlag den Raab und nicht zuletzt Lena und der Eurovision Song Contest – Raab hat in vielen erfolgreichen deutschen Fernsehformaten die Finger im Spiel. Wenn er das Konzept nicht sogar selbst erfunden hat. Er hat keine Angst davor, etwas Neues auszuprobieren. Wer, wenn nicht er, könnte der verstaubten „Wetten, dass...?“-Idee wieder Leben einhauchen.

Stefan Raab hat ein enormes Allgemeinwissen. Das beweist er jeden Monat bei „Schlag den Raab“. Wenn es da an das Ratepult geht, ist der Kölner seinem Kontrahenten meist eine Nasenlänge voraus. Für die Diskussionen auf der „Wetten, dass...?“-Couch wäre das ein riesiger Vorteil. Egal, welcher Gast über welches Thema reden möchte, Raab weiß bestimmt, worum es geht. Und falls doch einmal nicht, holt er eben seine Ukulele raus.

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