Essen. . Erst keine Leiche, dann gleich mehrere. Erst Team-, dann Einzelarbeit. Die Macher des Tatorts „Rendezvous mit dem Tod“ spielen mit Gegensätzen, setzen auf Schockeffekte und versuchen so, es mit dem großen Kino aufzunehmen.
Kommissarin Eva Saalfeld durchstöbert ein Badezimmer, blickt in den Spiegel und plötzlich steht jemand hinter ihr. Dann verfolgt sie einen Flüchtigen im dunklen Keller, hinter ihr bewegt sich jemand – nein, es war nur eine Ratte. Hauptkommissar Andreas Keppler hält sein Gegenüber mit der Waffe in Schach, doch ihn überrascht eine zweite Person aus dem Off. Der Tatort „Rendezvous“ setzt auf klassische Schockeffekte, einen verwobenen, undurchsichtigen Handlungsstrang – und ist so durch und durch spannend.
Was an einem Tatort ganz ohne Leiche beginnt, weitet sich aus und deutet sogar auf Serientäter hin. Das Leipziger Ermittlerteam Eva Saalfeld (Simone Thomalla) und Andreas Keppler (Martin Wuttke) wird zu einem scheinbaren Selbstmord in einem Seitenkanal der Elster gerufen. Da die Polizeitaucher die Leiche nicht finden können, ordnet Eva Saalfeld eine ausgeweitete Suchaktion an. Denn sie sieht Anzeichen für ein Gewaltverbrechen – im Gegensatz zu Keppler. Doch die angebliche Selbstmörderin bleibt unauffindbar, trotz eines Abschiedsbriefs und einer sorgsam hinterlassenen Wohnung.
Auf getrennten Pfaden
Andreas Keppler widmet sich derweil einem zweiten Mordfall („Da gibt es wenigstens eine Leiche.“). Ein Mann wurde tot und gefesselt in seiner Badewanne aufgefunden. Die aufdringliche Witwe (Renate Krößner) des ermordeten Jürgen Hahn scheint wenig beeindruckt, auch seine schöne Ex-Geliebte (Nadeshda Brennicke) verhält sich undurchsichtig. Da viel Geld im Spiel ist, sind beide Frauen dringend verdächtig. Ein scheinbar einfacher Fall.
Tatort im Kino-Format
Während die Kommissare weiter getrennt ermitteln, spitzen sich die Fälle zu. Die angebliche Selbstmörderin war auf einer Dating-Börse im Internet aktiv und hatte einen Stalker. Eva Saalfeld loggt sich selbst bei der Single-Plattform ein, um die Männer aufzuspüren, die mit dem Opfer Kontakt hatten.
Das Team in Gefahr
Gleichzeitig wird ein zweiter Mann tot in seiner Badewanne gefunden. Auch er ist verdurstet. Spätestens zu diesem Zeitpunkt sollte der aufmerksame Tatort-Fan anfangen, sich die Namen zu notieren. Die Verstrickungen um Geldgier, Kinderwunsch, Beziehungen und Psychosen nehmen kontinuierlich an Fahrt auf und werden für das Leipziger Team zur echten Gefahr.
Da passt es hervorragend, dass die Ermittler untereinander Stress haben. Kommissarin Eva Saalfeld hat einen neuen Geliebten an ihrer Seite. Ihr eifersüchtiger Ex-Partner Keppler bewirbt sich für einen Leitungsposten in Wiesbaden („Ich will hier einfach nur weg.“), um Karriere zu machen. Sie hält sich an die Indizien, er poltert. Sie hört auf das Navi, er liest die Straßenkarte. Sie fährt in den Graben, er muss laufen. Die Streitereien zwischen den Ex-Liebenden haben in der Tatort-Serie Methode, laufen in „Rendezvous mit dem Tod“ jedoch zur Hochform auf.
Kommt Keppler mit seiner uneinfühlsamen Psychologie weiter? Findet Eva Saalfeld die Leiche? Gehören beide Fälle vielleicht doch zusammen? Hätte das Team besser von Anfang an zusammenarbeiten sollen? Und muss sich Frau Thomalla für den nächsten Tatort aus Leipzig einen neuen Partner suchen?
Antworten gibt’s am Sonntag, 20. Februar, 20.15 Uhr im Ersten, ARD.