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RTL denkt darüber nach, ob es ein nächstes Dschungelcamp geben wird. Wir hätten da ein paar Vorschläge, um mit dem Format auf runde 100 Prozent Quote zu kommen. Mögliche Kandidaten: Daniela Katzenberger und Guido Westerwelle.

Das Dschungelcamp 2011 war eine der erfolgreichsten Sendefomate der vergangenen Jahre. Insgesamt fast 100 Millionen Zuschauer litten mit Sarah Knappik, freuten sich für Dschungelkönig Peer Kusmagk, zweifelten an der Echtheit der Gefühle von Jaydira und fragten sich, wer denn dieser Frank „Froonck” Matthée sei.

Doch wird sich RTL kaum auf seinen Lorbeeren ausruhen, sondern bereits jetzt Planungen für die sechste Staffel von “Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!” treffen. Schließlich sind die zweiten 15 Minuten des Pseudo-Ruhms für den Dschungelkönig schon fast wieder vorbei. Und da unsere Dschungelkönigin der Herzen mit ihrem „Every good things are five” zweifellos Recht hatte, wäre es an der Zeit, auch noch über einen Tapetenwechsel nachzudenken. Hier ein paar Vorschläge, wie man die abgelaufene Staffel noch toppen kann:

Ort: Australien ist ja gut und schön. Kängurus, Koalas, Bumerangs, Didgeridoos und Kylie Minogue. Doch ist es auf Dauer nicht langweilig, den Bodensatz der deutschen Unterhaltungsbranche immer nach Down Under zu schicken? Da Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg ja ohnehin medial multipräsent ist, könnte RTL das Thema für den sechsten Durchgang des Camps aufgreifen. Beispielsweise ein Wüstencamp in Afghanistan. Als Wüstenprüfungen könnte man sich das Verspeisen von Kamelhöckern in Kunduz vorstellen. Eine Alternative wäre ein Bootcamp auf der Gorch Fock, die wird ohnehin nicht mehr benötigt. Als Bootsprüfungen bieten sich Deckschrubben mit der Zunge oder Piratenkämpfe auf offener See an – dann auch gerne vor dem Horn von Afrika.

Wie wär’s mit Semi-Adel gegen Ernst-August?

Bro’Sis : Mittlerweile ist es ja schon fast Gewohnheitsrecht, dass ein Ex-Mitglied dieser Castingband an der Sendung teilnimmt. Vier Möchtegern-Musiker hat RTL somit noch zur Auswahl, von denen Giovanni Zarrella derjenige ist, der noch am ehesten unter den Oberbegriff „Star” fällt. Und um auch noch den Erotik- und Kuschelfaktor von Jaydira zu überbieten, könnte Giovanni direkt seine Frau Jana Ina mitnehmen.

Adel: Ein Adeliger als Dschungelkönig, eine schöne Vorstellung. Der Prototyp des Semi-Adeligen ist Prinz Frédéric von Anhalt, der sich ohnehin für nichts zu peinlich ist. Mithin eine Idealbesetzung. Außenseiterchancen in dieser Kategorie hätte auch Ernst August von Hannover. Dazu allerdings müsste vermutlich die RTL-Rechtsabteilung aufgestockt werden.

Schauspiel: „Man muss ein guter Schauspieler sein, um im Camp zu bestehen”, sagte Dr. Bob in der großen Wiedersehens-Sendung. „Gut” ist natürlich immer relativ und RTL nimmt ohnehin die, die sich nicht wehren können. Ein denkbarer Kandidat wäre Martin Semmelrogge, der nach Sohn Dustin in Staffel eins das erste Vater-Sohn-Dschungelcamp-Gespann bilden könnte.

Eine unerschöpfliche Quelle an Kandidaten für die TV-Resterampe

Moderatoren: Eine geradezu unerschöpfliche Quelle an Kandidaten für die TV-Resterampe: Jörg Dräger, Elmar Hörig, Wolfgang Lippert, Walter Freiwald, Arabella Kiesbauer, Nicole Noevers, Andreas Türck, Birte Karalus, Sabrina Staubitz, Franklin – vor allem der Talkshow-Boom der späten 90er Jahre sorgt für ein wahres Eldorado an potentiellen Camp-Bewohnern.

Politik: Bislang hat sich noch kein Politiker in die Sendung verirrt, auch wenn es vor dieser Staffel das Gerücht gab, „Richter Gnadenlos” Roland Schill wolle das Camp mit seiner Anwesenheit beglücken. Für Staffel sechs könnte RTL jedoch einen größeren Fisch ans Land ziehen. Guido Westerwelle dürfte nach jetzigem Stand mindestens eines seiner Ämter in den nächsten Monaten los werden, sodass im Terminplan wieder ein wenig mehr Luft ist. Dass er keine Berührungsängste mit Unterschichten-TV hat, bewies Westerwelle bereits mit seinem Auftritt bei „Big Brother”. Da das Dschungelcamp teilweise die absolute Mehrheit bei den Einschaltquoten errang, dürfte die Verlockung für den (Noch-)FDP-Chef einfach zu groß sein.

Traum-Trio: Stefan Effenberg mit Frau Effenberg und Frau Strunz

Gesellschaft: Da das Café Katzenberger ja im Winter geschlossen hat, hätte Deutschlands blondester Exportschlager seit dem Hefeweizen – Daniela Katzenberger – genug Zeit, um die anderen Teilnehmer in Grund und Boden zu labern. Eine Alternative zu La Katzenberger wäre Chiara Ohoven, die dann noch mal detaillierter den Zusammenhang von vollen Lippen und wechselnden Haarfarben erläutern könnte.

Sport: Thomas Rupprath hat es ja bekanntlich als erster Sportler bis ins Finale geschafft. Vielleicht schafft es eine andere ehemalige Sportskanone bis auf den Thron. Stefan Effenberg ist bekanntermaßen ein verbissener Wettkämpfer und im Boulevard mittlerweile ebenso bewandert wie früher auf dem Fußballplatz. Er könnte auch noch Frau Effenberg und Frau Strunz mitnehmen und sich dann endgültig für eine von beiden entscheiden.

Man sieht also, dass selbst in einem so ausgefeilten TV-Konzept wie „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!” noch Entwicklungspotential steckt. Sollte RTL einige der Vorschläge umsetzen, dann wird die nächste Staffel vermutlich an der hundertprozentigen Einschaltquote kratzen und die anderen Sender zeigen zwischen 22:15 Uhr und Mitternacht nur noch Testbilder.