Köln. .

Im Schnitt 7,6 Millionen Zuschauer pro Folge - die Rekordquote hat die Werbepreise fürs RTL-Dschungelcamp in die Höhe getrieben. Nach dem Bericht eines Branchenmagazins war die Werbeauslastung allerdings gering.

Die RTL-Dschungelshow „Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!“ hat so viele Zuschauer erreicht wie keine der vorangegangenen vier Staffeln. Durchschnittlich 7,62 Millionen sahen die 16 Folgen des „Überlebenstrainings“ von ursprünglich elf mehr oder weniger prominenten Kandidaten. Das entspricht einem Marktanteil von durchschnittlich 30 Prozent, wie RTL mitteilte. In der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen schalteten im Schnitt 4,74 Millionen Zuschauer ein, die einen ungewöhnlich hohen Marktanteil von 42 Prozent brachten.

Bisher war die Premiere des Dschungelcamps im Jahr 2004 mit 6,98 Millionen Zuschauern im Schnitt die erfolgreichste gewesen. Ob und wann es eine sechste Staffel geben soll, wird nach Angaben eines RTL-Sprechers erst in den nächsten Monaten „in Ruhe“ entschieden.

55.000 Euro für einen 30-Sekunden-Spot

Der frühere Soapdarsteller und Moderator Peer Kusmagk wurde am Samstag von den Zuschauern zum Dschungelkönig gewählt. Die „Reunion“-Show am Sonntag sahen laut RTL 6,92 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von 18,4 Prozent entspricht. Beim jungen Publikum sei es mit 28,1 Prozent Marktanteil von und 4,58 Millionen Zuschauern die erfolgreichste Sendung am Sonntagabend gewesen.

Einem Bericht des Branchenmagazins „Kontakter“ zufolge hatte die Dschungelshow aber nur eine geringe Werbeauslastung. Durch die hohen Einschaltquoten sei der Preis für einen 30-Sekunden-Spot auf rund 55.000 Euro gestiegen, was nur wenige Werbekunden zu zahlen bereit seien. Die nicht verkaufte Werbezeit stellen dem Bericht zufolge einen Wert von rund 500.000 Euro pro Sendetag dar. Die Sprecherin des RTL-Werbevermakters IP Deutschland, Cordelia Wagner, sagte „Kontakter“, dass RTL die Einnahmen zwar gerne eingestrichen hätte, damit aber nicht wirklich gerechnet habe.

„Preissenkung wäre das falsche Signal gewesen“ - Gewinnexplosion 2010

Wagner sagte, die genannten Zahlen seien Spekulation: „Grundsätzlich waren wir mit der Auslastung zufrieden.“ Im Laufe der Staffel hätten Werbekunden noch „kräftig zugebucht“. Nicht gebuchte Werbung sei „Potenzial, das nicht realisiert wurde“, betonte Wagner. Eine Preissenkung wäre das falsche Signal gewesen, fügte sie hinzu. Nach Angaben Wagners legt RTL die Dschungelshow bewusst in den Januar, weil dieser traditionell der am schlechtesten gebuchte Monat sei. „ Der Januar sei „seit Ewigkeiten konsum- und werbeschwach“. Die hohen Einschaltquoten stärkten gleichwohl die Marktposition von RTL, und das strahle wiederum ab auf die Nachfrage nach Werbezeit.

Die ist schon im vergangenen Jahr stark gestiegen: Die Erholung der Werbemärkte und ein strikter Sparkurs haben Europas größtem Fernsehkonzern RTL Group 2010 Jahr eine Gewinnexplosion beschert. Im vergangenen Jahr stieg das operative Ergebnis (Ebita) des TV-Riesen um fast 40 Prozent auf annähernd 1,1 Milliarden Euro, wie der Konzern am Dienstag unter Berufung auf vorläufige Zahlen mitteilte. Die Einnahmen der RTL Group erhöhten sich dank des Werbebooms um 8,5 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro. Die endgültigen Zahlen will der Konzern am 10. März veröffentlichen. (dapd)