Köln. .

Deutschland sucht den Superstar. Sieben Mal hat Dieter Bohlen das bei RTL schon gemacht und fantastische Einschaltquoten erzielt - nur gefunden hat er noch keinen. Staffel 8 der Castingshow „DSDS“ startet am Samstag.

2003, am Ende der ersten Staffel von American Idol, der US-Ausgabe der Superstarsuche, siegte Kelly Clarkson. Allein ihre Debütsingle „A Moment Like This“ verkaufte sich in den USA 2,1 Millionen Mal. Seitdem sammelte sie 18 Platin-Schallplatten, diverse Grammys und American Music Awards. In Deutschland gewinnt im gleichen Jahr Alexander Klaws bei „Deutschland sucht den Superstar“. Er schwingt sich heute im Tarzan-Musical in Hamburg von Liane zu Liane.

Damit ist er allerdings immer noch erfolgreicher als die meisten seiner Nachfolger. Denn egal ob Elli Erl, Tobias Regner oder Thomas Godoj – für sie alle galt trotz unbestrittener musikalischer Qualitäten: Aus dem Fernsehen, aus dem Sinn. Nur Mark Medlock, der sich dem musikalischen Einheitsbrei aus der Feder Dieter Bohlens bis heute bedingungslos unterwirft, findet regelmäßig den Weg in die Charts. Ab Samstagabend wird der Produzent bei der 8. Staffel „DSDS“ den Juror geben.

Vorjahressieger Merzad wurde vom Lena-Meyer-Landrut-Strudel verschluckt

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Von DerWesten

Niemand allerdings geriet trotz bester Einschaltquoten so schnell in Vergessenheit wie Vorjahressieger Merzad Marashi. Eine Nummer-Eins-Single gelang dem 30-jährigen gebürtigen Iraner, dann wurde er verschluckt vom musikalisch alles mitreißenden Strudel des Lena-Meyer-Landrut- Sieges beim Eurovision Song Contest. Statt wie geplant in Hamburg, Berlin oder Dortmund aufzutreten, sang Merzad unter anderem auf der Wilhelmshöhe im sauerländischen Menden oder beim Jubiläum des Bayer Schering-Werks in Bergkamen. Da wundert es nicht, dass Dieter Bohlen die Zusammenarbeit mit ihm längst aufgekündigt hat.

Ohnehin blickt der von RTL „Pop-Titan“ getaufte Produzent lieber nach vorne, statt nach hinten. Dabei klingt er allerdings mehr wie der Drill-Instructor eines zweitklassigen Films. „Keine Gnade“ werde die Jury walten lassen, heißt es. „Die Mitleidsmasche zieht bei uns nicht.“ Und Fernanda Brandao, die in der Gruppe Hot Banditoz einst mit Disco-Versionen spanischer Kinderlieder ihr Geld verdiente und nun Nina Eichinger ersetzt, sekundiert: „Es wirkt halt wie Ausreden, wenn sie das fünfte Mal vor dir stehen und sagen: Ich bin so aufgeregt!“

Kandidat im Dschungel

Genau 34 956 Kandidaten haben sich von diesen martialischen Drohungen nicht schrecken lassen und sich beworben. Das ist neuer Rekord. Gute Stimme alleine reicht allerdings längst nicht mehr. Neuerdings müssen die Superstars in spe auch ein polizeiliches Führungszeugnis und eine Schufa-Auskunft zum Casting mitbringen. Offenbar möchte RTL keinen zweiten Menowin Fröhlich auf die Bühne schicken.

Den Vorjahreszweiten haben übrigens die Sünden der Vergangenheit eingeholt. Wegen Verstößen gegen seine Bewährungsauflagen muss er demnächst für 313 Tage zurück ins Gefängnis. Was ihn wohl möglicherweise um die Chance gebracht hat, endlich wieder ins Fernsehen zu kommen. Angeblich war er trotz aller Eskapaden wieder im Gespräch bei RTL.

Als Kandidat im Dschungelcamp.

  • Samstag, 8. Januar, 20.15 Uhr RTL