Berlin. .

Johannes B. Kerner will aufklären. Allein deshalb habe er seine Talk-Show mit Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg in Afghanistan aufgezeichnet: „Ich muss meine Quote weder am Hindukusch noch an der Elbe verteidigen.

Sat.1-Fernsehmoderator Johannes B. Kerner hat erklärt, seine Talk-Show mit Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) nicht aus Quotengründen in Afghanistan aufgezeichnet zu haben. Es sei persönliches Interesse gewesen, sagte der 46-jährige Journalist dem Berliner „Tagesspiegel“. Er fügte hinzu: „Ich habe nie verstanden, wie der Bundeswehr-Einsatz, der ja auch vom Bundestag mandatiert ist, in Deutschland den Umfragen nach von 71 Prozent der Menschen abgelehnt werden kann. Womöglich wissen die Leute zu wenig darüber, dachte ich. Und wo Unwissenheit herrscht, hilft Aufklärung.“

Laut Kerner hat sich zudem die Quote seiner Magazinsendung deutlich entspannt. Im November habe es mit durchschnittlich 11,7 Prozent Marktanteil den besten Monatsschnitt seit Sendungsbeginn im November 2009 gegeben. „Deshalb muss ich meine Quote weder am Hindukusch noch an der Elbe verteidigen“, sagte der Moderator. Und das Thema Afghanistan gelte „ohnehin als Quotengift“.

„Ich muss meine Quote weder am Hindukusch noch an der Elbe verteidigen“

Der Moderator verteidigte zugleich die Sendung aus der Krisenregion, die am Donnerstagabend (23.15 Uhr) ausgestrahlt werden sollte. „Erstens senden wir aus der sicheren Umgebung des ISAF-Camps Marmal. Und zweitens machen wir auch keine Show, sondern eine Magazinsendung, mit langen Film- und kurzen Gesprächsbeiträgen“, erläuterte Kerner. Und er rede auch hauptsächlich mit Soldatinnen und Soldaten und nicht allein mit dem Minister.

Kerner hatte nach Angaben des Verteidigungsministeriums zur Delegation des Ministers gehört, die am Montag mit dessen Frau Stephanie eintägig bei den deutschen Soldaten in Afghanistan war. Anschließend wurde Kritik daran laut. Die Sendung „Kerner“ hatte im vergangenen Jahr im Schnitt einen Marktanteil von 7,7 Prozent in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen erzielt. In diesem Jahr waren es bisher 9,4 Prozent. (dapd)

  • Donnerstag, 16. Dezember, 23.15 Uhr, Sat.1